PLACE D'ALGÉRIE (MIDAN EL-JAZAÏR)

Die Place d'Algérie stammt aus der faschistischen Stadtplanungspolitik der 1930er Jahre. Damals noch als Kathedralenplatz bezeichnet, war er Gegenstand zweier Wettbewerbe in den Jahren 1930 und 1931, ohne dass sich die Jurys zwischen den Anhängern einer imperialen römischen Architektur, die sich am antiken Rom orientierte, und denen einer rein rationalistischen Architektur mit klaren Linien und Volumen entscheiden konnten. Schließlich wurde der Architekt Di Fausto, der einen Mittelweg zwischen diesen beiden Visionen vorschlug, mit dem Projekt betraut. Von ihm stammt das große Postgebäude (im Osten des Platzes), das an das Gebäude der Stadtverwaltung von Tripolis angrenzt. Es handelte sich um das Gebäude der neuen italienischen Stadtverwaltung. Mit seinem imposanten Volumen und seinen einfachen Linien ist es ein gutes Beispiel für die faschistische Architektur der 1930er Jahre, ebenso wie die großen Bögen der Galerie im Norden des Platzes, wo sich ein sehr angenehmes Café eingerichtet hat. Auf der rechten Seite des Platzes wurde die ehemalige italienische Kathedrale, die 1928 erbaut wurde, am 29. November 1970 in eine Moschee (die Abdel-Nasser-Moschee) umgewandelt. Die Moschee ist heute sehr schön in Weiß, Ocker und Hellgrün gehalten und hat ein hohes Minarett (den ehemaligen Glockenturm der Kathedrale), so dass es schwierig ist, die alte Kathedrale in dem neuen Gebäude zu erkennen.