ÉCOLE DES ARTS ISLAMIQUES

Das Gebäude ist in der Straße des 1. September gut an den schönen Arkaden im osmanischen Stil zu erkennen, die vor einigen Jahren renoviert wurden und in denen sich kleine Läden für Damenmode befinden. Man kann den Hof besichtigen, in dem zwei riesige, hundertjährige spanische Ficusbäume stehen. Die Schule wurde bereits zu osmanischen Zeiten, im Jahr 1898, auf Initiative der örtlichen Bourgeoisie eröffnet. Diese Kunst- und Gewerbeschule richtete sich damals vor allem an Waisenkinder, die dort untergebracht wurden. Später wurde sie von den Italienern in eine Kaserne umgewandelt, bevor sie wieder zu der Kunst- und Gewerbeschule wurde, die sie heute noch ist. Diese Einrichtung zeugt also durch ihre Architektur und ihre Funktionen von einer erstaunlichen Kontinuität seit der osmanischen Zeit.

Die Schule bietet Jugendlichen im Alter von 13 oder 14 Jahren einen dreijährigen Lehrgang an, der mit einem dem BEPC entsprechenden Abschluss im handwerklichen Bereich endet. Nach einem freiwilligen vierten Jahr können die Schüler an der Fakultät für Bildende Künste der El-Fateh-Universität in Tripolis studieren. Hinter dem Hauptgebäude befindet sich ein Internat, in dem Schüler aus anderen Städten des Landes untergebracht sind. Viele ehemalige Handwerker aus der Altstadt haben die Schule für Islamische Kunst durchlaufen, und auch viele Lehrer der Schule sind Handwerker aus der Altstadt, wie einer der Kupferschmiede in der gleichnamigen Straße. Die Keramikfliesen im Innenhof sind das Werk von Schülern der Schule. Normalerweise kann man die einzelnen Werkstätten nicht besichtigen, aber die Schaukästen am Eingang geben Ihnen einen Einblick in die unterrichteten traditionellen Tätigkeiten: Schuhmacherei, Kleiderherstellung, Keramik, Kupferverarbeitung, Töpferei, Tischlerei, Einlegearbeiten, Kupferschmiedekunst.