MUSEO DE ARTE LATINOAMERICANO DE BUENOS AIRES

Sie werden es schon von weitem erkennen: Mit seiner exzentrischen Architektur ist das MALBA nicht zu übersehen. Das von den Córdoba-Architekten Atelman, Fourcade und Tapia entworfene und 2001 eröffnete Museum für Lateinamerikanische Kunst in Buenos Aires wurde in einem dekonstruktivistischen Stil entworfen, der in den 1990er Jahren in Mode war. Man entdeckt eine Aneinanderreihung von kubischen Volumen mit unregelmäßigen Linien und großen Glasfenstern in der Fassade, die dem Gebäude viel Licht verleihen. Der Gründer und Direktor des Museums ist der Geschäftsmann und Immobilienentwickler Eduardo Costantini, nach dem auch die Sammlung des Museums benannt wurde. Der 1946 in Buenos Aires geborene Argentinier ist unter anderem für das Nordelta-Projekt (das nur wenige Kilometer von Tigre entfernt liegt) und zahlreiche Immobilienprojekte auf der ganzen Welt verantwortlich. Als er das MALBA eröffnete, spendete er über 220 lateinamerikanische Kunstwerke und sein Museum wurde 2008 als beste kulturelle Einheit des letzten Jahrzehnts anerkannt. 2016 setzte der berühmte Sammler seine Verrücktheiten fort und kaufte für 15.750.000 $ das berühmte Gemälde Baile de Tehuantepec des mexikanischen Malers Diego Rivera. Ein Rekordpreis. Die Fundación Costantini zeigt eine Dauerausstellung und umfasst fast 400 Werke von 160 Künstlern, darunter Werke von Frida Kahlo, Diego Rivera, Joaquín Torres Garcia oder Antonio Berni, aber auch von vielen anderen bekannten lateinamerikanischen Künstlern wie Pedro Figari, Tarsila do Amaral, Emiliano Di Cavalcanti, Emilio Pettoruti, Alejandro Xul Solar, Guillermo Kuitca oder José Bedia Valdés. Sie finden alle Arten von Ausstellungsstücken: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien... und alle Arten von Künstlern: von den Modernisten und Avantgardisten der 1920er Jahre, den Surrealisten der 1930er und 1940er Jahre, den abstrakten und konkreten Tendenzen und schließlich der zeitgenössischen Kunst mit der neuen Figuration, der Pop-Art, dem Konzeptualismus und dem Minimalismus. Es wird nur ein Teil der ständigen Sammlung gezeigt, die jedoch regelmäßig erneuert wird. Das Museum bietet auch wechselnde Ausstellungen an. Im Januar 2018 stand eine Ausstellung über moderne, avantgardistische mexikanische Kunst auf dem Programm, bei der unter anderem Werke von Frida Kahlo und Diego Rivera gezeigt wurden. Es ist bedauerlich, dass die Ausstellungsfläche angesichts des Reichtums der Sammlung so klein ist. Außerdem gibt es ein umfangreiches Filmarchiv, einen Literaturbereich und eine gemütliche Cafeteria.