OBSERVATORIO ASTRONOMICO DE CÓRDOBA - OBSERVATOIRE DE CÓRDOBA

1871 wurde in Córdoba auf Initiative von Präsident Domingo Faustino Sarmiento (1811-1888) und dank der Bemühungen seines Ministers Nicolás Avellaneda das argentinische Nationalobservatorium gegründet. Ihr erster Direktor war der amerikanische Astronom Benjamin A. Gould. Seit dem Bau des ersten Gebäudes in "Los Altos" - heute "Barrio Observatorio" genannt - widmeten sich die Astronomen der Bestimmung der Position und der Helligkeit aller mit bloßem Auge sichtbaren Sterne, um daraus einen der genauesten Atlanten der damaligen Zeit, die Uranometria Argentina, zu erstellen. Zwar ist dieser Atlas größtenteils das Ergebnis visueller Beobachtungen (über eine Million Beobachtungen sind übrigens nötig!), doch gleichzeitig nutzen die Astronomen das große äquatoriale Fernrohr mit 28 cm Durchmesser, um den Sternenhimmel zu fotografieren und so die größte fotografische wissenschaftliche Forschungsarbeit zu leisten, die jemals im 19. Jahrhundert durchgeführt wurde (und die schließlich 1896 veröffentlicht wurde). Gleichzeitig wurde das Observatorium auch in anderen Wissenschaftsbereichen zu einer strategischen Institution: Es wurde das Nationale Amt für Meteorologie gegründet (um die Entwicklung der mit Landwirtschaft und Viehzucht verbundenen Sektoren zu unterstützen), es wurden die ersten genauen Bestimmungen der geografischen Längengrade der wichtigsten Städte des Landes vorgenommen (um genaue Karten für Handel und Transport zu erstellen), und es wurden Messungen des Erdmagnetfelds durchgeführt. Das Observatorium wurde auch damit beauftragt, die offizielle Zeit für das gesamte Land festzulegen und - über den Telegrafen - zu verbreiten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird das Observatorium modernisiert und richtet sich auf die Astrophysik aus... Es werden umfangreiche Studien zu den nebeligen Objekten des Südhimmels (Nebel und Galaxien) durchgeführt, es wird versucht, bestimmte Phänomene im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie zu überprüfen, und es wird sogar eine Reihe von Beobachtungen des berühmten Halleyschen Kometen gestartet. In dieser Zeit wurde auch mit dem Bau des großen Fernrohrs mit 76 cm Durchmesser und eines riesigen Spiegelteleskops mit 1,5 m Durchmesser begonnen, die die Institution de facto an die Spitze der internationalen astronomischen Forschungszentren setzten. Heute gibt es neben dem Zugang zu den Kuppeln auch ein hübsches Museum zu entdecken, sowie Instrumente, die zumindest prestigeträchtig sind... Das 28 cm (286 mm) große Äquatorialfernrohr aus dem Jahr 1890, das auf fotografische Aufnahmen spezialisiert ist und sich heute unter der Nordostkuppel befindet, oder das außergewöhnliche Astrographen-Teleskop (fotografisches Teleskop), das von den Brüdern Prosper und Paul Henry des Pariser Observatoriums (in Bezug auf die Optik) und dem französischen Mechaniker P. Gautier (in Bezug auf seine mechanischen Teile) entworfen wurde.