BAZAR

Es wurde 1869 mitten im Herzen von Old Victoria errichtet. Ein sehr reicher Grundbesitzer (Mr. Michaud) hatte das Land gestiftet, auf dem die Bauern ihre Erzeugnisse verkauften. Der Markt in Victoria, auch "Bazar " genannt, ist jedoch nach dem englischen Gouverneur Sir Selwyn Selwyn-Clarke benannt, der ihn errichten ließ. Um ihn von den kleinen Märkten in anderen Distrikten zu unterscheiden, wird er einfach " bazar an vil" genannt. Die Europäische Union und der Staat der Seychellen haben sich die Kosten von 4,7 Millionen Rupien geteilt, um den Markt vollständig zu sanieren. Das "neue" Gebäude, das wie ein Hindutempel aussieht und vor Farben trieft, wurde 1999 eingeweiht.

Als Hochburg der Kreolität ist dieser Markt umso angenehmer, als man hier Fotos machen kann, ohne überfallen zu werden. Das Feilschen ist hingegen nicht wirklich angesagt. Für einen Kunden ist die Wahl eines bestimmten Händlers eher eine Frage der Treue als des Preises: Stammkunden bekommen das Beste! Auch Versteigerungen gibt es nicht. Die wenigen Händler, die ihre Stimme erheben, tun dies eher aus Folkloregründen als um Kunden anzuziehen. Auf den Seychellen ist nie etwas los! Der Basar bietet ein schönes Spiegelbild der seychellischen Produktion, insbesondere des Fischs. Unter dem riesigen Mangobaum (der zwei sehr leckere Mangosorten hervorbringt) oder unter den Guinness-Sonnenschirmen nehmen die Verkäufer von Obst, Gemüse ... und Chilis Platz Im hinteren Teil des Geländes befindet sich die klimatisierte Hochburg der Metzger. Es gibt etwa zehn von ihnen, die immer bereit sind, mit den wenigen Touristen, die hereinkommen, ein Schwätzchen zu halten, um zum Beispiel eine gute kreolische Blutwurst zu kaufen. Die Preise sind hoch: 1 kg Schweinefleisch entspricht 3 kg Fisch!

Ein Besuch auf dem Basar ist nie vollständig, ohne einen Blick in den Blumenladen zu werfen. Außerdem sind die Stände mit handwerklichen Produkten malerisch, mit ihren Gewürzsäckchen und Cocktails aus Mangos und einer Gemüsesorte namens Mazavaroo. Auf der ersten Ebene erwarten den Touristen ein Dutzend Souvenirläden und ein angenehmes Bar-Restaurant. Aber erst am Samstagmorgen wird der Markt zu einem echten Spektakel. Was für ein Gewimmel an diesem Morgen! Gemüsebauern aus Val d'Endor oder Anse Boileau (im Süden der Insel) haben sich neben den festangestellten Einzelhändlern niedergelassen. Die Preise der Einzelhändler werden aufgrund der Konkurrenz nach unten korrigiert. Es ist auch der einzige Tag, an dem man bestimmte Produkte wie lebendes Huhn kaufen kann!

Die Großeinkäufer von Maniok und Haifisch werden nicht mehr überwacht! Früher wurden die Leute, die diese Produkte in großen Mengen kauften, der Hexerei verdächtigt, weil sie sie für die Zombies (oder Dodosya) bestimmt hatten, die sie liebten Die Madanm Paton gibt es immer noch. Man kann nicht über den Bazar sprechen, ohne diese Reiher zu erwähnen, die jeden Morgen auf die Fischinnereien warten, die die Fischhändler für sie bereithalten. Diese Madanm Paton gehören ebenso wie der Mangobaum und das Wasserbecken zur ewigen Kulisse dieses hübschen und authentischen kleinen Marktes.

Auch ein Bummel durch den von Jean-Marc Volcy besungenen lari bazar lohnt sich. Leider kann man in der lebhaften Market Street die altmodischen, von Indern oder Chinesen betriebenen Läden nur noch an einer Hand abzählen. Nach dem Deevas Complex, der nicht sehr interessant ist, stößt man auf einen kleinen Platz, an dem einige Taxis stehen.