HALLES DU MARCHÉ COUVERT (ЦЕНТРАЛНИ СОФИЙСКИ ХАЛИ)

Im Sommer 2024 fand die lang erwartete Wiedereröffnung der historischen Markthallen im Zentrum von Sofia statt. Der zwischen 1909 und 1911 errichtete Große Markt von Sofia, eine prächtige Markthalle mit einer Architektur, die als nationale Romantik bezeichnet wird, in Wirklichkeit aber neobyzantinisch und neobarock ist, war ein sehr lebendiger Markt. Nach einer monumentalen Renovierung sind es nun prächtige Markthallen, die sich zum Boulevard Maria Louisa hin öffnen, zwischen der stillgelegten Synagoge und der großen Moschee, einem weiteren historischen Bauwerk, das das Stadtzentrum verschönert. Die Sanierung ist ein Erfolg, das Gebäude sieht wieder prächtig aus! Man muss dazu sagen, dass 25 Millionen Euro von der deutschen Kaufland-Gruppe in die Sanierung dieser historischen Hallen investiert wurden, und zwar nach den Vorgaben, die vom Nationalen Institut für das kulturelle Immobilienerbe und dem Kulturministerium herausgegeben wurden. Man muss dazu sagen, dass das Gebäude seit 1955 zum Kulturerbe Bulgariens gehört. Die Architektur dieses Denkmals, das das Stadtbild von Sofia im Herzen des Stadtteils Serdica prägt, ist Naoum Torbov zu verdanken, der aus einer Stadt in der Nähe von Bitola stammte. Ende des ¹⁹. Jahrhunderts arbeitete die erste Generation bulgarischer Architekten, die an den großen westlichen Schulen ausgebildet worden waren, in Bulgarien. Naoum Torbov schuf eine Reihe von bemerkenswerten Gebäuden. Neben den Markthallen von Sofia gehören dazu das Kino Odeon, das Casino, das Hotel Continental, die Kirche St. Kyrill und Method und die Hallen des Frauenmarkts.

Heute zeigen die Innenwände zu beiden Seiten des Haupteingangs Tafeln, die in alten Fotos und Texten die Geschichte von Les Halles erläutern. Im Untergeschoss bietet ein Kulturraum ein reichhaltiges Programm und beherbergt eine Buchhandlung, die sich speziell an Kinder richtet. Es ist jedoch bedauerlich, dass die ursprünglichen Marktstände den Regalen eines noch so luxuriösen Supermarktes Platz gemacht haben. Die Marktatmosphäre mit ihren Gemüsehändlern, Metzgern und Cafés ist nicht mehr vorhanden. Aber die Markthallen haben ihre hohen Decken und ein Zwischengeschoss behalten, wo man an einem der Tische, die die Regale des schicken Kaufhauses Cake Company überblicken, Gebäck und ein Heißgetränk oder eine hausgemachte Limonade zu sich nehmen, auf der benachbarten Terrasse Sushi essen oder sogar eine Wurst am österreichischen Streetfood-Kiosk essen kann. Für einen nostalgischen und zugleich raffinierten Zwischenstopp. Liebhaber einer authentischen, altmodischen Marktatmosphäre sollten den historischen Marché des Femmes besuchen, der noch immer den Flair vergangener Zeiten versprüht.