MOSQUÉE MIHRIMAH SULTAN (MIHRIMAH SULTAN CAMII)

Dieser Komplex, der ursprünglich aus einer Moschee, einer Medrese, einer Grundschule, einer Volkskantine, einem Hamam, einer Karawanserei, einem Lagerhaus, einem Observatorium, einem Brunnen und Mausoleen bestand, wurde zwischen 1546 und 1548 von Sinan dem Architekten für die Sultanin Mihrimah, die Tochter von Suleiman dem Prächtigen und Ehefrau des Großwesirs Rüstem Paşa, fertiggestellt. Sinan legte damit den Grundstein für die spätere klassische osmanische Architektur dieser Zeit. Die Moschee, die Medrese, die Grundschule, der Brunnen, das Hamam und zwei Mausoleen sind noch intakt. Die Moschee mit ihrem Gebetsraum, der fast doppelt so hoch wie tief ist, scheint den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen. Die vier tympanischen Wände, die von 200 Fenstern durchbrochen werden, verleihen dem Gebäude eine außergewöhnliche Helligkeit. An dieser Moschee, die sich im Zentrum des Komplexes befindet, bringt Sinan der Architekt zum ersten Mal einen doppelten Portikus an, der für die Gebete der Nachzügler bestimmt ist. Das innere Peristyl ist hoch und verfügt über fünf Kuppeln. Der Waschbrunnen aus weißem Marmor hat 21 Facetten. Die Moschee hat einen rechteckigen Grundriss und eine große Kuppel, die an den Seiten und an den Enden des Mihrab (Nische) durch Halbkuppeln gestützt und durch Strebepfeiler an den vier äußeren Ecken verstärkt wird. Kleine kuppelbedeckte Seitenteile wurden an den Ecken der Mihrab-Wand (Kanzel) angebracht. Die Ziselierungen und Glasfenster sind spät entstanden, während die Einlegearbeiten aus Elfenbein und Perlmutt, der Marmor und die Holzschnitzereien aus der Zeit stammen. Ein interessantes Dekorationselement ist eine Sonnenuhr, die 1769 an der Wand der Westfassade angebracht wurde. Die Medrese, die vollständig aus Quadersteinen gebaut ist und heute als Gesundheitszentrum dient, wurde nach dem klassischen osmanischen Architekturplan errichtet. Die Grundschule, die südlich der Moschee platziert ist, besteht aus zwei rechteckigen Räumen mit Kuppeln. Der Brunnen vor dem Nordeingang ist aus Quadersteinen und rotem und farbigem Marmor gefertigt. Der doppelte Hammam mit drei Vordächern und seinen an den Ecken platzierten Zellen ist nach dem klassischen Grundriss osmanischer Hammams errichtet. Die umliegenden Mausoleen wurden nach dem Bau des Komplexes errichtet. Eines von ihnen ist rechteckig und hat eine Kuppel, die auf einer achteckigen Trommel ruht. Ein weiteres verfügt über eine mit bemerkenswerten Kalligraphien verzierte Kuppel, die von vier Marmorsäulen getragen wird.