RHODES JEWISH MUSEUM

Das Jüdische Museum von Rhodos befindet sich in der Kahal-Shalom-Synagoge, der ältesten Synagoge Griechenlands (1577) und der letzten auf Rhodos, die noch in Betrieb ist. Das Innere ist im traditionellen sephardischen Stil gehalten, die wunderschönen Kieselmosaikböden sind typisch für die Altstadt. Das Museum zeigt die reiche Geschichte der jüdischen Gemeinde von Rhodos, die Jahrhunderte zurückreicht: Die Juden auf Rhodos sind sephardischen Ursprungs und sprechen Ladino, eine jüdisch-spanische Sprache, die sie vom Rest der Bevölkerung unterscheidet. Während der gesamten osmanischen Zeit gab diese lebendige und autonome Gemeinschaft ihre eigenen Zeitungen heraus, organisierte kulturelle und politische Veranstaltungen und führte den Vorsitz bei der höheren Bildung in ihren Rabbinerschulen. ^Jahrhunderts zählte die Gemeinde etwa 4000 Mitglieder und das jüdische Viertel ( Juderia) bestand aus vier Synagogen.

In den 1930er Jahren veranlassten die antisemitischen Gesetze der faschistischen Regierung jedoch einen Großteil der jüdischen Bevölkerung, Rhodos zu verlassen. 1944 wurde die Insel schließlich von den Nazis besetzt: Am 23. Juli 1944 wurden 1673 Juden auf dem Platz Martyron Evreon (Platz der jüdischen Märtyrer) zur Deportation zusammengetrieben. Ihnen schlossen sich die Juden aus Kos an: Zunächst wurden sie nach Piräus und in das Konzentrationslager Chaidari in einem Vorort von Athen verschifft, doch schon bald wurden sie nach Auschwitz geschickt, wo 90% der Gemeinde umkamen. Nur 151 Juden aus dem Dodekanes kehrten aus den Lagern zurück. Heute besteht die Gemeinde nur noch aus etwa 20 Mitgliedern, die überwiegend aus anderen Ländern kommen.