RUE DES CHEVALIERS

Sie befinden sich hier auf der Hauptstraße der Stadt der Ritter des Heiligen Johannes von Jerusalem, die auch unter ihrem griechischen Namen Ippoton-Straße bekannt ist. Entlang dieser kargen mittelalterlichen Straße wurden zwischen 1309 und 1522 die sieben Herbergen oder Zungen des Ordens errichtet. Die Herbergen der Provence, der Auvergne, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Englands und Spaniens teilten sich die Macht über die Stadt, wobei jede über ihre eigene Niederlassung verfügte, die an dem Wappen an der Fassade des Gebäudes zu erkennen ist.

Am westlichen Ende der Straße, am Kleovoulou-Platz, stellt der Großmeisterpalast das Zentrum der Macht und ihre höchste Autorität dar. Gegenüber wurden bei Ausgrabungen die Überreste der sehr katholischen Klosterkirche St. Johannes freigelegt, die die Hauptkapelle der Ritter war: Hier wurden die Großmeister beerdigt. Die Kapelle wurde nach dem Weggang der Ritter in ein Pulverlager umgewandelt, und eine unglückliche Explosion zerstörte 1856 die Kirche und beschädigte die Umgebung.

Wenn Sie an der Loge Saint-Jean und ihrem gewölbten Tor vorbeigehen, stoßen Sie zuerst auf die Auberge de Provence. Sie liegt gegenüber der Auberge d'Espagne, die mit ihrem 150^m2 großen Versammlungssaal die größte ist. Diese beiden Paläste sind durch eine Brücke oder Arkade verbunden, die die Straße überspannt. Weiter hinten ist die Auberge de France sicherlich die beeindruckendste und beherbergt auch heute noch das französische Konsulat. Man kann den Innenhof betreten, um die Steingalerien und üppigen Gärten zu bewundern.

Die Auberge de France blieb während der gesamten Zeit der Ritter des Heiligen Johannes von Jerusalem dank der Unterstützung der Zungen der Provence und der Auvergne mehrheitlich in Besitz der Ritter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie diese Überlegenheit bis in die Architektur ihres grandiosen Palastes hinein bekräftigen wollte. Kurz vor der eigentlichen Auberge befindet sich die Chapelle de France oder Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Es handelt sich um ein gotisches Gebäude aus dem ¹⁴. und ¹⁵. Jahrhundert, das später von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt wurde.

Jenseits der Auberge de France befindet sich die Auberge d'Italie aus dem Jahr 1519 gegenüber dem Hôpital des Chevaliers, in dem Verwundete und Kranke gepflegt wurden. Dieses beherbergt heute das Archäologische Museum, eine Sehenswürdigkeit, die man auf Rhodos nicht verpassen sollte. Am östlichen Ende der Ippoton-Straße befindet sich die Kathedrale Notre-Dame du Château und etwas zurückversetzt die Auberge d'Auvergne, die 1507 rund um den Argyrokastrou-Platz erbaut wurde. Dieser beherbergt das gemütliche Café Auvergne mit seiner alten Platane. Am Mousson-Platz schließlich befindet sich die Auberge d'Angleterre.