MONTAÑA TINDAYA

Dieser über 400 m hohe Berg ist heute als "Naturdenkmal" geschützt. Es handelt sich um einen einzigartigen Ort von großer Schönheit. Zunächst einmal weist er besondere morphologische Merkmale auf. Aufgrund des intensiven Erosionsprozesses ist heute ein monolithischer Block zu sehen, der größtenteils aus Trachyt besteht, einem marmorähnlichen Material. Der Ort ist nicht nur wegen seines geologischen Wertes und als Naturraum geschützt, sondern auch wegen seines archäologischen Wertes. Archäologen haben nämlich über 300 Felsgravuren von Fußumrissen gefunden, die von den Aborigines geschnitzt wurden: 213 Zeichnungen, die in 57 Felsstücke geritzt wurden, und 29 weitere Silhouetten, die an verschiedenen Stellen über den ganzen Berg verteilt sind. Aus diesem Ensemble lassen sich vier Hauptmotive herausarbeiten. Das häufigste Motiv sind Silhouetten von menschlichen Füßen, die einzeln oder in Zweiergruppen vorkommen. Sie sind im Durchschnitt 20 cm lang und kurze, parallele Striche an den Enden stellen die Zehen dar. Eine weitere Reihe von rechteckigen Zeichnungen wurde ebenfalls als menschliche Füße interpretiert, jedoch abstrakter und ohne Zehen. Eine dritte Reihe von Zeichnungen wurde als eine Abfolge von Füßen interpretiert, aber nicht als vollständige Zeichnungen. Schließlich erscheint eine Reihe von Mustern, die schwer zu interpretieren sind, unvollendet, fragmentiert oder von Erosion und Flechten ausgelöscht. In der heutigen Zeit haben diese Zeichen die Archäologen dazu veranlasst, sie als Zeugnis von Begräbnisstrukturen und der Beobachtung der Gestirne zu sehen. Die Besteigung des Berges ist möglich, erfordert aber vorher eine Genehmigung des Umweltbüros der Inselverwaltung von Fuerteventura, die in den Rathäusern von Puerto del Rosario und Corralejo ausgestellt werden kann. Sie führt zunächst über eine nicht befahrbare Piste und später über einen Pfad entlang eines steinigen Bergrückens, der in den Farben Braun, Rot, Schwarz und Weiß gehalten ist. Am Anfang des Wanderwegs finden Sie eine Tafel mit detaillierten Informationen über dieses Naturdenkmal. Mit einer Länge von etwa zwei Kilometern ist der Aufstieg nicht sehr schwierig, aber man sollte ihn ruhig und ohne Eile angehen. Zum einen wegen des Höhenunterschieds und zum anderen wegen der vielen Details, die einem auf dem Weg begegnen werden. Es ist natürlich unerlässlich, diese markierten Wege nicht zu verlassen, um dieses archäologische Erbe zu schützen. Auf dem Gipfel bietet sich ein spektakulärer Panoramablick, insbesondere auf den Montana Prieta (208 m) mit seinen goldenen und wüstenartigen Farben.