CHIESA SANTA MARIA MADDALENA

Die 1780 erbaute Kirche Sainte-Marie-Madeleine hatte zunächst nur sehr bescheidene Ausmaße. Im Jahr 1793 wurde sie der Schutzheiligen der Insel geweiht. Während der kurzen französischen Besatzung wurde das Dach der Kirche von einer Kanonenkugel getroffen, ohne großen Schaden anzurichten. Eine aus Ligurien stammende Holzstatue der Heiligen aus dem 17. Jahrhundert steht in der Nische im Chor der Kirche. Zwei silberne Kerzenleuchter und ein Kruzifix, die der englische Admiral Horatio Nelson 1804 der Gemeinde schenkte, werden heute im Diözesanmuseum aufbewahrt, das sich gleich nebenan befindet. Zwischen 1814 und 1819 wurde die Kirche dank der Spenden des genuesischen Barons Giorgio Des Geneys, der königlichen sardischen Marine und der Bevölkerung umgebaut. An der Fassade im niederbarocken Stil wurde eine Sonnenuhr angebracht und in vier Nischen wurden Statuen der Evangelisten aufgestellt. Heute sind sie jedoch leer. In der dritten Kapelle auf der linken Seite kann man ein Gemälde mit dem Heiligen Philipp Neri des Malers Antonio Cano aus Sassari bewundern, das 1820 vom Vizekonsul von Bonifacio gestiftet wurde. Die große Glocke wurde in Genua von Giulio Pagano gegossen. 1952 erfolgte eine weitere Restaurierung: Das Bauwerk wurde um 8 m mit einem neuen Bogengang verlängert und die abgerissene Fassade wurde durch eine neue, weiße ersetzt. 1967 wurde unter der Sonnenuhr ein kreisförmiges Mosaik der heiligen Maria Magdalena angebracht. 1993 wurde die alte Fassade aus dem Jahr 1814 wiederhergestellt und das Dach und die Farben im Inneren des Gebäudes wurden restauriert.