SITE DE L'ANCIEN GHETTO JUIF
Sie erstreckt sich über mehrere Häuserblocks rund um die Huoshan Lu Straße (霍山路). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte die jüdische Gemeinde in Shanghai 20.000 Menschen. Sie hatte vor allem ab den 1930er Jahren einen starken Einfluss auf die Geschäftsaktivitäten und das kulturelle Leben der Stadt. Hauptsächlich im Hongkou-Viertel, im sogenannten Klein-Wien, angesiedelt, gab es dort Zeitungen, jiddische Theateraufführungen, Geigenkonzerte, jüdische Schulen und vieles mehr. Das Broadway Theater in der Huoshan Lu zeugt noch heute von dieser Zeit: Hier standen zahlreiche jiddische Aufführungen auf dem Programm. 1937, zur Zeit der japanischen Invasion, war Shanghai eine der wenigen Städte der Welt, in die man ohne Visum einreisen konnte. Juden aus Deutschland und Österreich, die vor Hitlers Nazi-Regime flohen, reisten daher in Scharen dorthin und fühlten sich dort sicher. Doch im Februar 1943 beschlossen die japanischen Besatzer, Zehntausende jüdische Flüchtlinge zusammenzutreiben und sie in einem Ghetto, einem kleinen Umkreis von wenigen Häuserblocks, um Huoshan Lu anzusiedeln. Zusammengepfercht mit über 100.000 Chinesen, denen es an allem fehlte, wurden sie Opfer der Brutalität der japanischen Armee. Doch die Solidarität half den Flüchtlingen zu überleben, und seitdem hat die Gemeinde eine besondere Beziehung zur Stadt Shanghai. In der Huoshan Lu Nr. 119/121 kann man noch immer das Gelände des jüdischen Verteilungskomitees sehen, das bei der Organisation des Lebens der Flüchtlinge half. Im Huoshan-Park wurde von der Stadtverwaltung ein Denkmal zu Ehren der jüdischen Gemeinde und zur Erinnerung an diese dunkle Zeit in der Geschichte Shanghais errichtet.
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