RÉSIDENCE DE LU XUN

Die Residenz befindet sich im Norden Shanghais und ist von einem großen Park umgeben, der auch Lu-Xun-Park genannt wird. Lu Xun, Künstlername Zhou Shuren, ist ein chinesischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der durch seine Kurzgeschichte Die wahre Geschichte von Ah Q, eine Satire auf die chinesische Gesellschaft, bekannt wurde. Lu Xun lebte während der zehn chaotischen Jahre zwischen Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre in Shanghai, wo er sich politisch in den Reihen der Kommunistischen Partei Chinas engagierte. Diese Aktivitäten zwangen ihn, dreimal umzuziehen und dann in den Untergrund zu gehen. Sein Leben konzentrierte sich jedoch immer um den Stadtteil Hongkou, in dem damals die meisten Schriftsteller und Verlage ansässig waren. Aus Sicherheitsgründen wurde das Haus von Lu Xun damals nur engen Freunden oder politischen Partnern geöffnet. Er zog erst 1932 in das Haus ein und blieb dort bis zu seinem Lebensende im Jahr 1936. Im Jahr 1951 wurde es von der Regierung als Lu Xuns historischer Wohnsitz in Shanghai eingestuft, auf Kosten der beiden anderen Wohnhäuser, die er zuvor bewohnt hatte.

Bei einem Besuch dieser Residenz kann man den Stil und die Organisation eines typischen Shanghaier Hauses um die Jahrhundertwende kennenlernen. Die ursprüngliche Anordnung wurde genauestens eingehalten und die Möbel sind authentisch.

In dem kleinen Souvenirladen am Eingang des Wohnhauses kann man schöne Lithografien des Schriftstellers erwerben. Das Grab und die Gedenkstätte von Lu Xun befinden sich im Park. Das Grab wurde erst 1956, also 20 Jahre nach Lu Xuns Tod, an diesen Ort verlegt und der Park bei dieser Gelegenheit nach dem Schriftsteller umbenannt. Eine Statue aus weißem Marmor überragt das Mausoleum und eine Gedenkhalle, die Lu Xuns Leben nachzeichnet.

Das Lu-Xun-Museum ist vor allem für diejenigen interessant, die Chinesisch lesen können und sich wirklich für die Geschichte dieses Schriftstellers begeistern. Einige Bilder aus dem Shanghai der damaligen Zeit sind dennoch interessant, aber das gesamte Museum entgeht nicht der nationalistischen Propaganda, die die Schriften und das Leben dieses Schriftstellers für politische Zwecke vereinnahmt hat.