MONASTÈRE DU TSOURPHOU

Das Kloster wurde 1189 vom ersten Karmapa, Dusum Kyenpa, gegründet. Als erster Lama, der vor seinem Tod Hinweise auf seine nächste Geburt gab, führte Dusum Kyenpa das System der Reinkarnation ein, das später von allen Linien übernommen wurde. Seine nächste Inkarnation wird von Kublai Khan an den mongolischen Hof eingeladen, der ihm den Titel Pakchi gibt, was auf Mongolisch "Meister" bedeutet. Als Opfer einer Intrige wurde er inhaftiert und vier Jahre später wieder freigelassen. Im Jahr 1331 wurde der^dritte Karmapa, Ranjung Dordje, zum religiösen Führer des mongolischen Kaisers Togon Temur. Tsurphu vergrößerte sich im 15. Jahrhundert unter dem 5. Karmapa. Von 1565 bis 1652 hatten die Karmapas unter den Königen von Tsang die weltliche Macht inne, wurden jedoch von anderen Mongolen entthront, die die Macht an den 5. Dalai Lama übergaben.

1959 lebten in Tsurphu 1.000 Mönche. Während der Kulturrevolution verteidigten die Khampas das Kloster, das dreimal bombardiert wurde. Die Karmapas sind die Oberhäupter der Karma-Kagyupa-Linie. Der 16. Karmapa wurde nach Rumteck in Sikkim verbannt und starb 1981 in Chicago. Probleme mit der Vorrangstellung innerhalb der Kagyupa-Linie, verzögerten die Anerkennung des kleinen Tulku, des reinkarnierten Kindes, der bereits sechs Jahre alt war, als er 1992 inthronisiert wurde.

Seit 1984 wurde mit der Restaurierung begonnen. Abgesehen von einigen Reliquien und kleinen Statuen, die gerettet werden konnten, ist alles neu, aber die Atmosphäre des Alten wurde wie in Ganden wiederhergestellt. Über dem Kloster thront eine Einsiedelei, die Mönche beherbergt, die sich für drei Jahre zurückziehen. Oberhalb davon, nach einem halbstündigen steilen Anstieg, befindet sich Karma Pakchi mit seiner Meditationshöhle. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Tal und die gesamte Ruinenanlage, deren Ausmaß man ermessen kann.