ÉGLISE DE LA CHEVRE (KECSKE-TEMPLOM), KÁPTALANTEREM

Die Kirche, die den Platz im Süden abschließt, ist eine der bekanntesten Kirchen der Stadt, die insgesamt zwölf Kirchen zählt. Die Ziegenkirche wurde zwischen 1280 und 1300 von Franziskanermönchen erbaut. In ihr fanden drei Königskrönungen statt, darunter die Krönung Ferdinands III. im Jahr 1625. Das Erdbeben von 1590 und den großen Brand von 1676 überstand die Kirche auf wundersame Weise ohne größere Schäden. Nach der Auflösung des Franziskanerordens wurde das Kloster 1787 geschlossen und ein Teil davon in einen Heuboden umgewandelt. Im Jahr 1802 konnte die Kirche wieder ihren ursprünglichen Zweck erfüllen. Als die Mönche die Erlaubnis erhielten, in die Kirche zurückzukehren, waren es die Benediktiner, die sich dort niederließen.

Trotz der zahlreichen Restaurierungen bewahrt das dreischiffige Schiff teilweise noch seinen ursprünglichen gotischen Stil. Der elegante Turm ist eines der schönsten Beispiele für einen gotischen Glockenturm in Ungarn. Im Inneren der Kirche überlagern sich mehrere Architekturstile. Beachten Sie das barocke Rednerpult aus rotem Marmor und das Grabmal von Széchenyi.

Neben der Kirche befindet sich ein Benediktinerkloster, dessen Wandelgang zum prächtigen Kapitelsaal (Káptalanterem) führt, der ebenfalls im gotischen Stil gehalten ist und für gelegentliche Kunstausstellungen genutzt wird. Mit seinen Säulen, Kapitellen und Fresken ist es ein äußerst interessantes gotisches Bauwerk. Eine interaktive Ausstellung in mehreren Sprachen wurde gerade installiert, was den Besuch noch angenehmer macht.

Sie müssen die Ziegenkirche umrunden , um hinter dem Gebäude in die Új utca (Neue Straße) zu gelangen, die die älteste Straße der Stadt ist. Sie hieß bis zur Vertreibung der Juden aus Sopron im Jahr 1526 Judenstraße (sie durften erst im 19. Jahrhundert zurückkehren).