CITÉ DE GORTYNE

Hier finden Sie die Ruinen der Basilika des heiligen Titus aus dem 8. Jahrhundert und das Odeon, das zur Zeit des Kaisers Trajan (2. Jahrhundert) erbaut wurde und die berühmten Gesetze von Gortyna aus dem⁵. Jahrhundert v. Chr. beherbergt, die Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Diese in Stein gemeißelten Tafeln, die in einem alten Dorisch geschrieben sind (ein Teil davon befindet sich im Louvre), lieferten Historikern wertvolle Informationen über die perfekt kodifizierte und hierarchische Funktionsweise der dorischen Gesellschaft. Auf der anderen Seite des Flusses (man muss zur Straße zurückgehen) befindet sich ein Theater, von dem aus man zur Zitadelle hinaufsteigen kann, die einen herrlichen Blick auf das Ganze bietet. Südlich der Straße gibt es noch viele andere Überreste zu sehen: ein Amphitheater, öffentliche Bäder, ein Praetorium, ein Nymphaenum, eine Musikschule, der Tempel des Apollon Pythios... All das ist in der Landschaft verstreut: genug, um Sie eine Weile zu beschäftigen!

Gortyne ist auch ein mythischer Ort, denn unter der Platane in der Nähe der Ruinen sollen sich Zeus und Europa vereint haben. Der Gott der Götter war nämlich von der jungen Prinzessin, die in Phönizien (heute Libanon) lebte, bezaubert und beschloss, sie zu entführen. Er verwandelte sich in einen strahlend weißen Stier. Das Mädchen war von der Schönheit des Tieres fasziniert und kletterte auf seinen Rücken. Zeus flog plötzlich davon und landete unter den Platanen von Gortyne, wo er wieder seine gewohnte Gestalt annahm. Seit ihrer fleischlichen Begegnung sollen die Platanen immer grün gewesen sein und nie wieder ihr Laub verloren haben.