OPÉRA NATIONAL HONGROIS

Als Teil der Stadtentwicklung Budapests am Ende des 19. Jahrhunderts und des Verlaufs der Andrássy-Straße wurde dieser von Miklós Ybl entworfene Palast im Neorenaissance-Stil nach neunjähriger Bauzeit 1884 eingeweiht. Er wurde mit großem Pomp und in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und seiner Frau Sissi eingeweiht. Der Kaiser war übrigens zur Hälfte sein großzügiger Mäzen, allerdings unter der Bedingung, dass die Proportionen des Budapester Gebäudes nicht die der Wiener Staatsoper überschreiten durften! Neben mehreren Statuen (darunter zwei Sphinxen, die die Fassade einrahmen) dient ein Portikus mit drei Arkaden als Eingang, über dem die Musen der dramatischen Künste thronen. Im Inneren wird die Prunktreppe aus grauem kroatischen Marmor, die mit einem roten Teppich belegt ist, von Säulen aus Carrara-Marmor flankiert. Im Obergeschoss, das mit der Königsloge verbunden ist, diente der rote Salon dem Kaiserpaar. Die zarten Gemälde von Mór Than zeigen (von links nach rechts) Amor und Psyche, Paris, der Aphrodite den goldenen Apfel reicht, und Die drei Grazien. Das Foyer war einst ein wichtiger Ort der Geselligkeit und dient heute während der Pausen als Bar. Der holzgetäfelte, hufeisenförmig angeordnete Zuschauerraum ist zum Teil mit Blattgold verziert. Die Akustik ist bemerkenswert. Wenn Sie nach oben schauen, werden Sie die Deckenfresken bewundern: Die Apotheose der Musik von Károly Lotz umgibt einen 3 Tonnen schweren Bronzekronleuchter. Die Institution wurde schließlich 2022 wiedereröffnet, nachdem sie mehrere Jahre lang wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war.