LAT-DÖRFER

Die "Dörfer" umfassen mehrere Weiler, aber nicht alle werden vom Volk der Lat bewohnt. Die Beziehungen zwischen den Minderheiten und der Mehrheit der Kinh sind oft angespannt. Die Unterschiede im Lebensstandard sind offensichtlich, ebenso wie die von den Behörden geförderte Folklorisierung der Traditionen. Das Dorf ist berühmt für die Betonstatue des "Hahns mit neun Nasen" (8 Tonnen und 3,20 m hoch). Sie erinnert an eine lokale Legende, in der ein junges Mädchen starb, weil es erfolglos nach einem Hahn mit neun Nasen suchte, der für die Familie ihres zukünftigen Ehemanns bestimmt war.
Die Lat gehören der ethnischen Gruppe der Co Ho an, die die Sprache der Mon spricht. Sie leben in langen Häusern, die wegen der Regenzeit auf Stelzen gebaut sind. In einem einzigen Haus leben mehrere Familien. In diesem matriarchalischen System ist es die Frau, die ihr Auge auf einen möglichen Ehemann wirft. Die Lat-Frauen sind sehr kokett und tragen eine Vielzahl von Halsketten. Die traditionelle Kleidung ist für Frauen und Männer gleich: ein handgewebter Sarong, ein dunkler Ikat und darüber ein kleines Hemd oder eine Jacke in chinesischer Form. Die Lats leben vom Anbau von Obst und Gemüse, Maniok und von der Viehzucht. Sie sind eine animistische Gesellschaft, die die Genies der Erde, der Ernte, der Sonne und der Jahreszeiten verehrt. Ein Großteil von ihnen ist zum Katholizismus konvertiert, aber der christliche Gott wurde bald mit ihrem Naturgott gleichgesetzt. Nach intensiven Forderungen wird die Lat-Sprache in den Schulen genauso wie Vietnamesisch unterrichtet.