DIE ZITADELLE QALA IKHTYARUDDIN

Die Zitadelle thront auf einem Felsen nördlich der Altstadt und überblickt den Basar und die nördlichen Ebenen.

Die Zitadelle von Herat wurde im 9. oder 10. Jahrhundert erbaut, wahrscheinlich auf dem Gelände der antiken Festung, die von Alexander dem Großen errichtet worden war. Sie wurde mehrmals zerstört, umgebaut und restauriert, insbesondere nach dem Durchzug der Mongolen (1221) unter Dschingis Khan. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wurde sie von den Ghaznaviden wiederhergestellt. Einige Zeit später wurde sie von den Seldschuken angegriffen, zerstört und anschließend renoviert. Im Jahr 1175 wurde sie von den Ghôriden erobert. Und Dschingis Khan riss sie um 1221 ab. Im Jahr 1381 wird die Zitadelle von Tamerlan erobert und später von dessen viertem Sohn prächtig restauriert. Unter den Timuriden ist sie eine beeindruckende Festung. Die Zitadelle, die wir heute sehen, wurde 1305 von Malik Fakhruddin erbaut. Und von Tamerlans Sohn Shah Rukh verschönert. Dieser baute innerhalb von zwei Jahren (1415-1417) die Stadtmauern aus gebrannten Ziegeln wieder auf. Die Zitadelle blieb hundert Jahre lang (1405-1506) das Herz des timuridischen Reiches, doch nach dem Zerfall des Reiches war sie ständig Ziel von Angriffen der Usbeken und Perser. Jahrhundert war die Zitadelle in den Händen der Anwärter auf den Thron von Kabul, bis Abdur Rahman 1881 seine Macht sicherte. 1838 besetzte ein Offizier der britischen Armee die Zitadelle mit seinen Männern und organisierte ihre Verteidigung gegen die Belagerung durch die russische und persische Armee. In den 1950er Jahren wird sie von der afghanischen Armee besetzt. Im Jahr 1995 eroberten die Taliban die Stadt und eine Abteilung ihrer Geheimpolizei ließ sich in der Zitadelle nieder. Unter dem Taliban-Regime dient sie ihren Männern als Stützpunkt.

Besichtigung. Die 16 m hohen Stadtmauern werden durch zinnenbewehrte halbrunde Türme verstärkt, die der Verteidigung der Zitadelle dienen. Die Verlegung der Mosaike wird Shah Rukh, einem schüchternen Kaiser, zugeschrieben. Ein Team der UNESCO wurde 1975 zur Renovierung und zum Schutz der Zitadelle entsandt. Nach dem Aufstand 1979 wurde Herat jedoch von der sowjetischen Luftwaffe bombardiert und die Mitarbeiter der UNESCO evakuiert.

Die Arbeiten wurden dennoch bis 1983 fortgesetzt. Heute sind die Festung und die Stadtmauern trotz der zahlreichen Zerstörungen immer noch imposant. Neben dem historischen Interesse an der Zitadelle bietet die Anlage einen Panoramablick über ganz Herât und die umliegenden Hügel.