NATIONALMUSEUM VON HERAT

Das Museum wurde 1925 unter König Amanullah gegründet und war lange Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es wurde 1994 von Ismael Khan, dem Gouverneur von Herât, in die Zitadelle verlegt, wo es sich heute befindet. Die Sammlung umfasst mehr als 3.000 Objekte, vor allem aus der griechischen und timuridischen Epoche. Unter den Taliban verschwand ein Großteil der Antiquitäten. Alles, was nicht zur islamischen Kultur gehörte, wurde zerstört. So wurden viele Statuen und bemalte Miniaturen aus der berühmten Herat-Schule zerschlagen und Hunderte von Münzen gestohlen. Im Jahr 2001 wurden die verbliebenen Objekte im Nationalmuseum deponiert und die Ausstellung wurde 2003 wiedereröffnet. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus archäologischen Funden, die in der Regel in der Provinz Herat, aber auch in anderen Regionen wie Taschkurgan und Badghis gemacht wurden. Insgesamt sind es fast 500 Stücke (das älteste ist 1.200 Jahre alt). So werden 140 alte Manuskripte und Bücher aus dem 9. Jahrhundert bis heute zu sehen sein. Aus der prähistorischen Zeit stammen Steinsäulen, Geschirr und Kupferschalen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., als die baktrianische Zivilisation im Norden Afghanistans blühte. Aus der islamischen Zeit stammen einige Artefakte, doch die frühen islamischen Reiche (Tahiriden, Saffâriden und Samaniden) haben nicht viele Überreste hinterlassen. Im Gegensatz zu den Ghaznawiden und Ghôriden (an der Macht Ende des 12. Jahrhunderts), unter denen die Künste blühten. Diese Periode wird durch eine Vielzahl von Objekten repräsentiert: Geschirr, Potichen, Vasen, Mosaike etc. Schließlich viele Antiquitäten aus der Timuriden-Periode sowie eine große Sammlung von Gewehren und Pistolen aus den anglo-afghanischen Kriegen. Töpferwaren, chinesische Objekte, Metalle, Waffen und Münzen spiegeln die letzten Jahre in Afghanistan wider.