ENTREPRISE URWIBUTSO

In Nyarangarama, zwischen Kigali und Ruhengeri, leitet Gérard Sina das Privatunternehmen Urwibutso, ein auf Ackerbau und Viehzucht spezialisiertes Anwesen, das sich über mehrere Hügel in der Umgebung erstreckt. Was wird dort angebaut? Obstanbau (Passionsfrüchte, Ananas, Erdbeeren, Bananen...), aber auch Gemüse (Chilis, Pilze, Tomaten), Zierpflanzen (Blumen) und sogar Versuche mit dem Anbau von Vanille und Bissap (Hibiskusblüten), die alle in eine Saft- und Marmeladenverarbeitungsanlage integriert sind, die man besichtigen kann. Neben dem Anbau von Getreide (Weizen, Mais, Sorghum) wird auch eine vielfältige Viehzucht betrieben (Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine, Kaninchen, Geflügel, Fisch- und Bienenzucht). Das Motto " Nichts geht verloren, alles wird umgewandelt" wird hier wörtlich genommen. So wird Getreide für die Herstellung von Viehpellets angebaut, Kaninchen werden über den Fischteichen gehalten, wodurch sie an Boden gewinnen und die Fische mit ihren Ausscheidungen füttern können... Enten und Gänse teilen sich die Teiche, in denen es von Tilapias wimmelt. Der Anbau von kleinem Gemüse (u. a. Chilis) erfolgt auf Gestellen oder in alten Reifen, die über anderen Kulturen aufgehängt werden, ebenfalls um den in Ruanda so knappen Platz zu nutzen... Aber das ist noch nicht alles: Um die Arbeiter zu mobilisieren und die Produktion von Ananas, Maracujas und anderen Früchten, die von unabhängigen Bauern angebaut werden, zu stabilisieren, baut Gerard Sina Schulen und Gesundheitszentren und trägt so zur menschlichen und wirtschaftlichen Entwicklung seiner Region bei. In den 1980er Jahren war Gérard Sina noch ein kleiner Donut-Verkäufer, doch heute ist er ein angesehener Geschäftsmann, der ein Lebensmittelimperium leitet. Er hält ganz Nyirangarama, seine Heimatstadt, am Leben und hier gehört ihm fast alles (die Tankstelle, die Kirche, die Bäckerei, die Restaurants, die Geschäfte und sogar ein Museum ... zu seinen Ehren). Der etwas größenwahnsinnige und paternalistische Gérard Sina möchte hier sogar eine Universität bauen, damit "seine" Studenten die besten sind und in großen internationalen Konzernen angestellt werden. In seinem Laden am Straßenrand kann man Säfte, Chiliöl (das berühmte Akabanga, das in Ruanda auf jedem Tisch steht!), Marmeladen, Weine und Liköre auf Fruchtbasis, natürlichen Honig usw. kaufen, aber auch andere Produkte, denn sein Laden ist gleichzeitig Bäckerei, Konditorei, Lebensmittelgeschäft und Restaurant!