MÉMORIAL DE MURAMBI

Das Murambi Genocide Memorial Centre befindet sich in der ehemaligen technischen Schule der Stadt, 2 km von Gikongoro entfernt. Diese war noch nicht fertiggestellt, als der Völkermord begann. Unter dem Befehl des Präfekten Laurent Bukibaruta und des Bürgermeisters Laurent Semakwavu wurden 50.000 Tutsi in den verschiedenen Klassenräumen zusammengelegt, angeblich zu ihrer Sicherheit. Doch am Abend des 21. April 1994 stieg ein Mob von Mördern, Soldaten, Milizionären und Einwohnern gemischt, von Gikongoro aus auf. Schusswaffen, Granaten, Hacken, Nagelknüppel - alles wurde für das Gemetzel verwendet. Nur zehn Tutsi entkamen... Die Leichen wurden mit Hilfe von Gemeindebaggern verscharrt, und einige Kinder wurden lebendig begraben. Drei Monate lang wurden die überlebenden Tutsi von der Bevölkerung wie Wild gejagt, manchmal mit Hunden und sogar bis in die Sümpfe. Nur 34 Menschen sollen das Massaker von Murambi überlebt haben. Im Juni 1994 wählten die Franzosen Murambi als Hauptquartier für die höchst umstrittene Operation Turquoise, die laut Kigali nur dazu gedient haben soll, die Völkermörder zu schützen und zu exfiltrieren. Die unheimlichen Klassenzimmer erinnern heute an die Kasernen von Auschwitz. In einigen von ihnen werden exhumierte und gekalkte Leichen ausgestellt, die alle in Schrecken und Schmerz erstarrt sind. Der Besuch dieser 1995 gegründeten Gedenkstätte ist eine eindringliche und bewegende Erinnerung an die Geschehnisse, die hier stattgefunden haben. Murambi ist eines der sechs Hauptzentren, die in Ruanda zum Gedenken an den Völkermord an den Tutsi errichtet wurden. Bitte keine empfindlichen Gemüter!