PARLAMENT VON GEORGIEN

Das georgische Parlament steht im Zentrum des politischen Lebens des Landes, der Hauptzeuge bestimmt den Rhythmus jedes Ereignisses. Vor seinen Toren demonstriert das georgische Volk regelmäßig, entweder friedlich oder mit härteren Bandagen (die Behörden wissen darauf gleichermaßen zu reagieren). In den letzten Jahrzehnten sind einige dieser Demonstrationen in Dramen ausgeartet. Am 9. April 1989 wurden 21 hungerstreikende Demonstranten von sowjetischen Truppen massakriert (eine Gedenktafel befindet sich auf der rechten Seite, wenn man die Rustaveli hinaufgeht). Das Parlament wurde am 22. November 2003 auch Zeuge des Beginns der "Rosenrevolution". Im Juni und November 2019 war dieses erneut das Zentrum von Demonstrationen gegen die Politik der aktuellen Regierung. In den Jahren 2023 und 2024 kam es zu zahlreichen Demonstrationen gegen das als "pro-russisch" bezeichnete Gesetz über ausländische Einflussnahme.

Der 1938 begonnene Bau wurde 1958 von deutschen Kriegsgefangenen vollendet. 1991 stand das Parlament im Mittelpunkt bewaffneter Konflikte zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Gamsachurdia, wobei letztere nicht davor zurückschreckten, das Gebäude mit Maschinengewehren zu beschießen, während der Präsident im Inneren belagert wurde. Das Gebäude wurde vom nächsten Präsidenten Schewardnadse wieder in Stand gesetzt. Das Parlament wurde nach Kutaissi verlegt, bevor es wieder seinen ursprünglichen Sitz in Tiflis einnahm.

Die Kanzlei, der Sitz der Präsidentschaft, befindet sich hinter der Metrostation Tavisuplebis Moedani. Der Präsidentenpalast erhebt sich über dem Riké-Platz. Er ist das georgische "Weiße Haus".