KATHEDRALE DER NATIVITÄT DER GOTTESMUTTER

Diese serbisch-orthodoxe Kathedrale (Saborna Crkva Roždestva Presvete Bogorodice/Саборна Црква Рождества Пресвете Богородице) überragt den großen Oslobođenja-Alija-Izetbegović-Platz mit ihrer in pastellgelben Tönen gehaltenen Fassade und ihrem 34 m hohen Glockenturm. Sie ist der Sitz der Metropolie (Bistum) von Dabro-Bosna, die die Region Sarajevo und Zentralbosnien umfasst. Die barocke Kirche wurde 1872 nach den Plänen von Andreja Damyanov (1813-1878) fertiggestellt, einem Architekten aus dem heutigen Nordmazedonien, der der Minderheit der Mijack angehörte, die für ihre Kirchenbauer, -maler und -bildhauer bekannt war. Obwohl sie am Tag nach der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand (28. Juni 1914) von der Menge ins Visier genommen wurde, blieb sie von den Zerstörungen des 20. Jahrhunderts verschont. Der daneben stehende Palast des Metropoliten wurde jedoch während der Belagerung von 1992-1996 von bosnischen Nationalisten gesprengt. Die Kathedrale ist das wichtigste Gotteshaus der kleinen bosnisch-serbischen Gemeinde in Sarajevo (heute etwa 35.000 Menschen) und wird von fünf neobyzantinischen Kuppeln überragt. Im Inneren fällt das Fehlen von Fresken auf. Dennoch ist die Ausstattung reich, mit einer riesigen russischen Ikonostase aus vergoldetem Holz von 118^m2. Sie wurde von den Romanows finanziert und im Dreifaltigkeits-Kloster St. Sergius in der Nähe von Sankt Petersburg entworfen. Die Ikonen auf der Ikone wurden 1869 in der Dreifaltigkeits-Sergius-Lawra angefertigt, einem berühmten Kloster in der Nähe von Moskau, in dem Andrej Rubljow vier Jahrhunderte zuvor gewirkt hatte.