WEISSE MOSCHEE VON ŠEREFUDIN

Diese Moschee (Šerefudinova Bijela Džamija) ist eine der avantgardistischsten Moscheen des 20. Jahrhunderts in Europa. Sie wurde 1980 an der Stelle einer verfallenen Holzmoschee errichtet, die 1477 von einem osmanischen Architekten namens Šerefudin erbaut worden war. Der Komplex aus weißen Wänden und grün gefärbten Bleidächern hat eine Gesamtfläche von 435^m2. Er besteht aus der Moschee selbst (169^m2), die 300 Gläubige aufnehmen kann, einem Hof mit einem kegelförmigen Chadirvan (Waschbrunnen), einem kleinen alten Friedhof und Nebengebäuden. Das Ganze wird von einem 26 m hohen Hauptminarett dominiert, das mit grün bemalten Metallstäben geschmückt ist, deren Formen an die traditionelle lokale Kunst erinnern. Die Dächer sind bemerkenswert. Sie verfügen über hohe, viertelkreisförmige Öffnungen, die die Linien durchbrechen und natürliches Licht in die Innenräume eindringen lassen. Dies kommt dem großen Gebetsraum zugute, der sich unterhalb des Bodenniveaus befindet. Dieser ist mit seinen komplett weißen Wänden wunderschön anzusehen. Nur zwei Elemente sind aus Holz: eine Treppe und die Mihrab (Nische, die die Richtung nach Mekka anzeigt). Die Weiße Moschee von Visoko, die 1983 mit dem renommierten Aga-Khan-Architekturpreis ausgezeichnet wurde, wurde von Zlatko Ugljen entworfen, der 1929 in Mostar geboren wurde. Zu seinen Werken zählen unter anderem Titos ehemalige Villa Gorica in Bugojno, das Franziskanerkloster in Tuzla und in Visoko das Postgebäude (entlang der Fojnička, linkes Ufer) und das ehemalige Oberhotel Visoko (entlang der Bosna, linkes Ufer).