KARAĐOZ-BEY-MOSCHEE

Diese Moschee (Karađoz-Begova Džamija) ist die imposanteste Moschee in der Herzegowina. Sie wurde 1557-1558 dank einer Spende von Mehmed-Bey Karađoz (v. 1500-1564) errichtet, einem bosnischen Adligen aus Mostar, der den Beginn des Baus der Alten Brücke überwachte und zahlreiche Gebäude in der Provinz finanzierte. Der Architekt der Brücke könnte Mimar Sinan (v. 1488-1589) sein, der größte osmanische Architekt. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs und vor allem in den Jahren 1993-1994 beschädigt und 2004 wieder aufgebaut. Flankiert von einem 35,50 m hohen Minarett hat das Gebäude die Form eines Würfels mit einer Seitenlänge von 13 m, der von einer Kuppel auf einer Trommel mit einer Höhe von 16,49 m und einem Durchmesser von 10,72 m überragt wird. Der Eingang wird durch das imposante Dach einer Vorhalle mit drei kleinen Kuppeln geschützt. Alle Dächer sind mit Blei gedeckt. Die Gebetshalle ist tagsüber für Besucher geöffnet, außer während des Hauptgebets (ca. 12:30-13:30 Uhr im Sommer, ca. 11:30-12:30 Uhr im Winter). In ihr sind einige Dekorelemente aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert erhalten (Kalligraphien, Gravuren, Gemälde). Im Hof befindet sich die Medersa (Koranschule), die ebenfalls von Mehmed-Bey Karađoz finanziert wurde. Bemerkenswert ist, direkt gegenüber der Moschee, das Türbe (Mausoleum) aus rotem Backstein des Mostarer Dichters und Schriftstellers Osman Đikić (1978-1912). Sein Name steht in kyrillischer Schrift, denn obwohl er Bosnier war, war er ein militanter serbischer Nationalist, der die Idee einer Föderation aus Orthodoxen und Muslimen unterstützte. Die Türbe wurde 1993 von Bosnisch-Kroaten gesprengt und nach dem Krieg wieder aufgebaut.