FERHADIJA-MOSCHEE

Dieses Gebäude ist eine Nachbildung der Ferhadija-Moschee (Džamija Ferhadija/Џамија Ферхадија), einem schönen Beispiel für islamische Kunst aus dem 16. Jahrhundert, das während des letzten Krieges dem Erdboden gleichgemacht wurde. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1579 von Ferhat Pascha Sokolović, dem Schöpfer des modernen Banja Luka, gegründet und in weniger als einem Jahr unter der Leitung eines Schülers von Mimar Sinan, dem größten Architekten des Osmanischen Reiches, erbaut. Die Moschee bildete das Zentrum einer Schaschija, eines Komplexes, der 200 Geschäfte, Bäder, eine Karawanserei, einen Bezistan, eine Mühle usw. umfasste. Dieser Komplex ist im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger verschwunden, zerstört oder in der Stadt ertränkt worden. Die Moschee selbst wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 1993 von bosnisch-serbischen Milizionären gesprengt. Die 2001 begonnenen Wiederaufbauarbeiten wurden unter der Schirmherrschaft der UNESCO durchgeführt. Sie wurden jedoch fünfzehn Jahre lang durch Demonstrationen und Klagen unterbrochen. Die Moschee wurde am 7. Mai 2016 eingeweiht, ein Datum, das im Land nun als "Tag der Moscheen" gefeiert wird.

Besuch. Mit ihren bescheidenen Ausmaßen, abgesehen von ihrem 41,65 m hohen Minarett, war die Moschee eines der schönsten Beispiele für die klassische osmanische Kunst in Bosnien und Herzegowina. Dank einer umfangreichen Dokumentation und sorgfältiger Recherchen ist die heutige Replik eine getreue Kopie davon. Sie hat die Form eines Rechtecks mit den Maßen 14,47 m x 18,33 m. Die 1,20 m dicken Mauern tragen eine 18 m hohe, auf einer Trommel montierte Kuppel. Die Fassade besteht aus einer 4,50 m tiefen Vorhalle, die von vier Säulen getragen und von drei Kuppeln überragt wird. Die Innendekoration ist reich: mit Pflanzenmotiven bemalte Kuppeln und Wände, kunstvolle Kalligraphien, Mahfil mit fünf Marmorsäulen, fein geschnitzte Mihrab und Minbar, bunte Glasfenster. Im Hof wurden drei Türben rekonstruiert. Das imposanteste dieser Mausoleen mit achteckiger Form und einer Kuppel ist das 1590 errichtete Mausoleum, in dem die sterblichen Überreste von Ferhat Pascha Sokolović aufbewahrt wurden. Der kurz darauf errichtete Türbe des Bajraktars (Bannerträgers) von Ferhad Pascha wurde von ihm inspiriert. Der dritte (Ende 17. Jh.) war für Safikaduna, die Enkelin von Ferhat Pascha, vorgesehen (siehe Safikadunas Grab). Es ist ebenfalls achteckig und hat ein mit Ziegeln gedecktes Dach mit pyramidenförmiger Holzstruktur. Am Eingang befindet sich der Sadirvan. Dieser mit Pflanzenmotiven verzierte Pavillon, der für rituelle Waschungen bestimmt ist, besteht aus einem Steinbecken und zwölf Springbrunnen. Der Wiederaufbau des Uhrenturms (1587) wird von der Stadtverwaltung blockiert.