MITHRAS-TEMPEL

Dieses kleine römische Mithraeum (Hram Boga Mitre ) wurde 1931 zufällig beim Bau eines Hauses entdeckt und zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert in den Fels gehauen. Es handelt sich um das älteste Denkmal der Stadt. Es liegt 2,80 m unter dem Bodenniveau und hat nur geringe Ausmaße (ca. 7 × 7 m). Seine Mauern sind eingestürzt, aber er besitzt ein gut erhaltenes Flachrelief der indo-iranischen Gottheit Mithra. Der Gott, der an seiner phrygischen Mütze und seiner orientalischen Kleidung zu erkennen ist, erscheint beim Töten eines Stiers, umgeben von zwei Personen mit Bannern. Dies ist eine klassische Darstellung des Mithras. Die meist unterirdisch errichteten Mithräen (dem Mithras gewidmete Tempel) wurden zum größten Teil in die Krypta einer Kirche umgewandelt. Dieser hier scheint von römischen Zollbeamten errichtet worden zu sein, die dem Mithraismus anhingen. Anschließend geriet er in Vergessenheit und entging so der Zerstörung. Die Praxis dieses monotheistischen Kultes wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. von Legionären von den östlichen Grenzen des Römischen Reiches nach Europa gebracht und blühte auf, bevor er 391 verboten wurde, nachdem das Christentum zur offiziellen Religion ernannt worden war. In der Region, in Kroatien und in Bosnien und Herzegowina wurden mehrere Mithräen ausgegraben. Die etwas größere (7 × 9 m) in Konjic ist später entstanden und weniger gut erhalten, da sie im Freien errichtet wurde. Das Franziskanermuseum beherbergt Reliefs von anderen Tempeln aus der Römerzeit, die jedoch aus der Umgebung von Šipovo stammen.