TEMPLES DE RANAKPUR

Die Jain-Tempel von Ranakpur liegen inmitten eines schönen Naturschutzgebiets. Dieser Komplex aus vier Tempeln aus weißem Marmor ist einer der fünf wichtigsten Pilgerorte des Jainismus. Für viele ist der Adinath-Tempel, der größte des Komplexes, das schönste Beispiel eines Jain-Tempels in Indien. Sein Besuch kann ein mehrstündiger Zwischenstopp sein, der in eine Tour mit anderen Sehenswürdigkeiten rund um Udaipur, wie z. B. dem Fort von Kumbhalgarh, integriert werden kann.

Der Adinath-Tempel ist dem Ersten Tirthankar der Jain-Kosmologie gewidmet. Sein Bau soll auf eine göttliche Vision zurückzuführen sein, die Dharna Shah, ein örtlicher Unternehmer, hatte. Der Bau des Tempels ist lückenlos dokumentiert. Eine Kupferplatte dokumentiert den Baubeginn im Jahr 1437. Eine Inschrift aus dem Jahr 1439, die auf einem Pfeiler des Tempels hinterlassen wurde, erklärt, dass Deepaka, der Architekt, den Tempel gebaut hat. Der Sanskrittext Soma-Saubhagya Kavya schließlich berichtet ausführlich über die Zeremonien, die auf die Errichtung der Tempelbasis folgten. Die Bauarbeiten wurden vom damaligen Herrscher des Mewar, Rana Khumba, finanziert, nach dem das Dorf Ranakpur benannt wurde.

Der riesige Tempel, der von Kuppeln, Türmchen und einem majestätischen Shikhara gekrönt wird, nimmt eine Fläche von 3.700 m² ein. Die 80 Kuppeln ruhen auf 1.444 Marmorsäulen, die alle unterschiedlich und fein gearbeitet sind. Das Gebäude besteht aus 29 verschiedenen Hallen und die Augen wissen nicht, wo sie angesichts dieses architektonischen Reichtums landen sollen. Jede Statue im Tempel steht einer anderen Statue gegenüber und diese sind in die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Der Tempel folgt den Prinzipien der vierseitigen Chaumukha-Architektur. Diese nach den Himmelsrichtungen ausgerichtete Bauweise symbolisiert die Eroberung des Kosmos durch den Tirthankar. Verpassen Sie nicht die prächtige Statue der 108-köpfigen Schlange, die aus einem Monolithen aus schneebedecktem Marmor gemeißelt wurde. Dieses Ensemble strahlt ein Gefühl von Frieden und Wohlbefinden aus, das Sie zweifellos dazu veranlassen wird, den Besuch zu verlängern. Das Fotografieren der Idole und des Tempelkerns ist nicht gestattet.

Auf demselben Gelände befinden sich die kleinen Tempel Neminath (dem 22. Tirthankar gewidmet) und Parsanath (dem 23. Tirthankar gewidmet), die ebenfalls sehr schöne Verzierungen aufweisen, von denen einige erotisch sind. Wenn Sie den Komplex verlassen, nehmen Sie die Straße auf der linken Seite. Dort befindet sich der Sonnentempel, der weitaus weniger besucht, aber genauso schön ist. Dieser wurde im 13. Jahrhundert erbaut, bevor er zerstört und später zusammen mit den anderen Tempeln wieder aufgebaut wurde.

Die Kantine des Tempels ist von 11:00 bis 13:00 Uhr und von 17:00 bis 18:00 Uhr für alle geöffnet.