GAUMUKH TEMPEL

Dieser Weg führt zu den Quellen des Ganges. Es handelt sich eher um eine gute Wanderung als um eine echte Trekkingtour. Der Anstieg bis Gaumukh (3900 m) ist gleichmäßig und erfolgt über einen gut markierten Pfad, der mit Dhabas gespickt ist. Es ist unmöglich, sich zu verlaufen und daher völlig unnötig, die Dienste eines Führers zu mieten. Es gibt kein Wort, das stark genug ist, um die Schönheit des Ortes und den Eindruck von Gelassenheit zu beschreiben, der von ihm ausgeht. Während sich auf der gegenüberliegenden Seite des Berges Steinböcke und Murmeltiere nach Lust und Laune blicken lassen, kokettieren majestätische Adler frech mit dem ewigen Schnee. Der mächtige Shivling (6.501 m) ist eifersüchtig auf dieses Schauspiel und versucht, Ihre Aufmerksamkeit abzulenken, indem er sich mit Lichtkleidern schmückt. Das macht sprachlos, außer für diese Hunderte von Pilgern, die nur ein Wort auf den Lippen haben: "Ja Bolé Ki!", auf das man mit Begeisterung genauso antworten muss. Das bedeutet in etwa "Gebet zu Bolé!", wobei Bolé der Name einer der vielen Inkarnationen Shivas ist. Die meisten Touristen machen einen Zwischenstopp in Bhojbasa, nach 14 km (rechnen Sie mit 4-6 Stunden Gehzeit). Dort finden Sie ein Gästehaus, einen Ashram und etwa zehn Dhabas, die Ihnen eine einfache Unterkunft anbieten. Diese sind mit guten Decken ausgestattet und Sie werden in Reihen schlafen. Gaumukh liegt 5 km flussaufwärts. Hier gibt es weniger Übernachtungsmöglichkeiten: nur zwei Dhabas und ein Zelt, aber die Atmosphäre ist beeindruckend, vor allem am Abend, wenn die Wolken plötzlich über dem "Lager" herunterziehen. Der Gaumukh-Gletscher befindet sich nur noch wenige hundert Meter entfernt. Pilger kommen hierher, um zu meditieren, und nehmen einige Tropfen des heiligen Flusses mit nach Hause. Der kleine, ganz weiße Tempel ist einer der Char Dham, einer der vier heiligen Stätten des Hinduismus, die jeder Gläubige besuchen muss, um Moksha, die Befreiung vom Kreislauf der Reinkarnationen, erreichen zu können. Die Gottheit, die hier den Vorsitz führt, ist natürlich die Göttin Ganga.

Um das Abenteuer 4 km weiter in Richtung der Orte Tapovan (4.460 m) und Nandovan (4.340 m) zu verlängern, ist ein Führer mehr als empfehlenswert. Der Weg ist voller Gletscherspalten und es ist schwierig, diese Stellen zu finden. Viele Touristen, die ihr Glück allein versuchten, kehrten mit leeren Händen und erschöpft zurück. Die Betreiber der ersten Dhaba können Sie für einen Tag begleiten. Allerdings ist die Aussicht hier nicht viel spektakulärer als von Gaumukh aus. Der Shivling und die anderen umliegenden Berge sind etwas näher, das ist alles