THANJAVUR MARATHA PALACE (PALAIS ROYAL)

Der Thanjavur-Palast oder Maratha-Palast wurde ursprünglich von den Nayaks erbaut. Nach dem Fall des Nayak-Königreichs diente er den Marathen der Bhonsle-Dynastir als offizielle Residenz. Als der größte Teil des Marathen-Königreichs 1799 vom Britischen Empire annektiert wurde, behielten die Marathen den Palast und das umliegende Fort. Bis heute ist der Palast der offizielle Wohnsitz der Familie Bhonsle.

Der Palastkomplex beherbergt eine Kunstgalerie und mehrere Museen. Mit der Eintrittskarte kann man durch den Komplex spazieren und die Museen besuchen. In den letzten Jahren wurden einige Renovierungen vorgenommen, aber dem Komplex mangelt es noch an Pflege.

Die interessanteste Kunstgalerie des Komplexes ist das Bronze Museum, in dem Bronzeskulpturen aus der Chola-Zeit ausgestellt sind. Ein Besuch ist ein Muss, denn diese traditionelle Handwerkskunst, die bis heute fortbesteht, ist eine Spezialität Thanjavurs. Lassen Sie sich die erhabenen Skulpturen von Shiva und Parvati nicht entgehen! Die Details und die Feinheit der Arbeit, insbesondere an ihrer Kleidung und ihren Haaren, sind absolut umwerfend. In diesem Abschnitt gelangt man auch in das obere Stockwerk, wo sich ein beeindruckendes Walskelett befindet. Das kleine Maharaja Serfoji's Museum beherbergt eine Sammlung von Gegenständen, die hauptsächlich aus dem frühen ¹⁹. Jahrhundert stammen, Musikinstrumente, Porträts der Marathen-Maharajas, Gegenstände aus Holz, Elfenbein oder verschiedenen Metallen. Die Sarawathi Mahal Library ist die Bibliothek des Palastes. Liebhaber alter Manuskripte und Bücher sollten sich dieses Museum nicht entgehen lassen. Es ist berühmt für seine Sammlung von Manuskripten auf Papier und Palmblättern in mehreren indischen und europäischen Sprachen. Maharadscha Serfouir II. war ein gelehrter König, der viele Manuskripte in Sanskrit kopieren ließ. Zu sehen sind auch die " physionomy pictures " des Franzosen Charles Le Brun, bei denen es sich um Bilder von Tieren handelt, die sich in Menschenbilder verwandeln. Sie sind überraschend detailreich und präzise. Die Durbar Hall ist ein wunderschöner, sehr hoher Raum mit bemalten Säulen und Decken und fein gearbeitetem Stuck. Sie wurde von den Nayak-Königen genutzt, um Audienzen zu geben und bei Krönungen. Der Bell Tower (Glockenturm), den man über eine enge Wendeltreppe erklimmt, bietet einen schönen Blick auf die Stadt. Im Garten des Palastes steht die Schwartz-Kirche, die von Raja Serfoji mit Zustimmung von Reverend Schwartz von der Dänischen Mission erbaut wurde.