ÉCOLE DE POTO-POTO

Mitte der 1940er Jahre begleitete ein Franzose namens Pierre Lods, ein Hobbymaler und Widerstandskämpfer während des ^Zweiten Weltkriegs, die Ogooué-Congo-Mission. Vom Land und seinen Bewohnern begeistert, kehrte Lods nicht zurück, sondern ließ sich in Brazzaville nieder. Er versammelte bald eine Gruppe von Freunden und talentierten autodidaktischen Malern, öffnete ihnen sein Atelier und legte eine Lernmethode ohne künstlerische Regeln fest: Den Schülern sollte nur ein Minimum an technischer Unterstützung geboten werden, um die Spontaneität und Kreativität des Ausdrucks nicht zu brechen. Diese Schule, die eigentlich keine ist, wird zu einer Matrix für künstlerisches Schaffen, die in den 1950er Jahren einen fulminanten Erfolg hat und 1955 und 1956 im New Yorker MoMA ausgestellt wird und 1958 auf der Weltausstellung in Brüssel zu sehen ist. Im Jahr 2021 feierte die Ecole de Poto-poto ihr 70-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen rund um die Malerei. Umgeben von majestätischen Bäumen steht die schöne Hütte mit dem steilen Dach und der schlanken Silhouette noch immer am Kreisverkehr von Moungali. Es wurde renoviert und beherbergt eine ständige Ausstellung der Maler, die der Schule angehören. Man kann ihnen jederzeit begegnen. Oft ist es einer der anwesenden "Meister", der Sie durch die Ausstellung führt. Sie kommen oft, um im Schatten des tief heruntergezogenen Daches zu arbeiten oder um die junge ^sechste Generation zu unterrichten. Die Schule von Poto-Poto ist eine Mischung aus Galerie und Museum, ruhig und schattig, und zeigt dem hektischen Treiben am Kreisverkehr, an den sie sich anlehnt, die kalte Schulter. Eine Institution, die man sich nicht entgehen lassen sollte.