PIROGUE MOSSAKA-OWANDO

Eine kongolesische Kreuzfahrt, die alles andere als eine Touristenroute ist. Dass man für die Strecke etwa zwei Tage braucht, liegt daran, dass die Doppelpirogen in unzähligen Dörfern und Fischerlagern Halt machen, um hier Lebensmittel zu kaufen, dort nach den Eltern zu sehen oder einen Passagier aufzuladen. Die Pinassenhändler verhandeln, kaufen und verkaufen alles auf dem Markt in Owando weiter. Kleiner reisender Flusshandel. Man muss also akzeptieren, sich an ihre Regeln zu halten, was bedeutet, dass man es nicht eilig hat, anzukommen, zwei Stunden auf der Piroge warten kann, bis ein entfernter Cousin in die Sümpfe geht, um drei Fische zu holen. Die Belohnung: Die Piroge fährt den Likouala-Moussaka-Fluss hinauf, dann den Kouyou-Fluss bis nach Owando: Langsamkeit, Stopps an unzugänglichen Fischerlagern, die opulente Schönheit der bewaldeten Ufer, Untergänge, bei denen die Sonne zum Explodieren geweitet scheint. Man schläft, isst und tauscht sich auf der Piroge aus, die bald mit allem beladen ist, was der Fluss und die umliegenden Sümpfe hervorbringen: getrocknete Fische, Schüsseln mit Aalen, Fleisch aus dem Busch, aber auch Schubkarren, Säcke mit Zwiebeln und Mehl, Maniokballen - eine unmögliche Bestandsaufnahme, ein Querschnitt durch den Kongo, wie er Tag für Tag lebt.

Tipp: Ein Moskitonetz einpacken, in das man sich bei Einbruch der Dunkelheit hüllt, lange Kleidung und dicke, hohe Socken, eine kleine Wolle, da die Feuchtigkeit die Frische bissig machen kann, Proviant und Wasser, da die Versorgung sehr unberechenbar ist.