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Völkerschlachtdenkmal

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Prager Strasse, Leipzig, Deutschland
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Ein Denkmal120.000 m3 Beton und 26.000 Granitsteinen mit Statuen von Rittern und Müttern der Nation.

Vom 16. bis 19. Oktober 1813 fand in der Nähe von Leipzig die Völkerschlacht statt, in der Napoleons Armee von der preußisch-russischen Koalition vernichtend geschlagen wurde. Diese Schlacht war ein Wendepunkt in den napoleonischen Kriegen, die Europa und insbesondere Mitteldeutschland (Jena liegt ganz in der Nähe) verwüsteten. Sie kündigte den Anfang vom Ende für den französischen Kaiser an. Diese symbolträchtige Schlacht wurde von den Besiegten nüchtern "Schlacht bei Leipzig" und von den Siegern "Völkerschlacht" genannt (der Name stand stellvertretend für die Ideologie, die die von Preußen angeführte Koalition zum Ausdruck brachte und die sich als Befreier von der französischen Unterdrückung darstellte). Als entscheidender Wendepunkt auch für die Stellung Preußens in der germanischen Welt wurde sie bald von der Ideologie des Zweiten Deutschen Kaiserreichs vereinnahmt, das auf dem preußischen Staat basierte. Es war Wilhelm II., der 1898-1913 - nebenbei den sächsischen König demütigend, indem er seine Macht behauptete - dieses riesige, fast monströse Denkmal errichten ließ, das eine der brutalsten Ausstellungen des wilhelminischen Nationalismus darstellt. Sie werden es vielleicht erschreckend finden, mit seinen riesigen Statuen von bewaffneten, kolossalen, ungerührten Rittern und Müttern der Nation ohne jeglichen Gesichtsausdruck. Viele Linke in Leipzig halten ihn für ein lebendes Symbol des Faschismus, wobei die wilhelminische Ära oft als präfaschistisch angesehen wird. Die extreme Rechte stimmt übrigens mit dieser Einschätzung überein, da Neonazis das Denkmal verehren. Das Denkmal besteht aus 120.000 m3 Beton und 26.000 Granitsteinen und ist über 100 Meter hoch. Es ist eher eine Hymne an die Macht als ein Friedensgebet und beeindruckt immer wieder durch seine Größe. Heute ist er für Besucher geöffnet und eher eine Gedenkstätte als ein Museum. Er verfügt über ein analytisches und kritisches Museumsgerüst, das es ermöglicht, die Ideologie seiner Erbauer zu entschlüsseln. Man muss das Innere betreten, um sich der Rätselhaftigkeit des Gebäudes und seiner Bedeutung bewusst zu werden; man kann auch ganz nach oben klettern und von dort aus einen herrlichen Blick über Leipzig genießen. Am Wochenende ist der Vorplatz des Denkmals mit seinem Wasserbecken ein beliebter Ort zum Spazierengehen, wo Würstchen und Süßigkeiten verkauft werden und man auf den künstlichen Hügeln ein kleines Nickerchen machen kann. Der Völki in Leipzig ist auch als "Ort der Selbstmorde" bekannt; in den 1990er Jahren kletterte mehr als einmal jemand auf den Gipfel, um sich von oben zu stürzen... Heute ist dies fast unmöglich, da der Zugang gesichert wurde.

Wussten Sie schon? Diese Stellungnahme wurde von unseren professionellen Autoren verfasst.


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