BERGPARK WILHELMSHÖHE

Diese wunderschöne Anlage, die von der berühmten Herkules-Statue dominiert wird, wurde 2013 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die ersten großen Bauarbeiten wurden 1696 auf Betreiben des "Landgrafen" Karl von Hessen-Kassel eingeleitet, der damit seinen Landsleuten "die Augen öffnen" wollte. Für die Wasserspiele wurde ein italienischer Architekt engagiert. Das elegante Schloss mit seiner klassischen Architektur stammt aus dem späten ¹⁸. Jahrhunderts. Es war der Wohnsitz der hessischen Kurfürsten. Die Gemälde, die nun die Wände dieses goldenen Gefängnisses schmücken, machen es zu einer der bedeutendsten Galerien Europas. Dürer und Cranach, die flämischen Meister Rubens, Jordaens und Van Dyck, Rembrandt und Hals. Als Symbol der Stadt thront hier seit 1717 die Statue des Herkules auf ihrem 70 Meter hohen Sockel.

Der Park verfügt über eine beachtliche Anzahl an Gebäuden, Parks und Brunnen. Es gibt sogar Wasserfälle, die 350 Meter lang sind. Dieser majestätische Park vermittelt einen Eindruck vom Geist des Barock und seinen Errungenschaften. Ein kleines, ebenfalls barockes Detail: Diese Anlage soll so viel gekostet haben, dass alle Aufzeichnungen über die Ausgaben verbrannt wurden!

Eine weitere lustige Anekdote für jeden französischen Besucher ist, dass die Anlage zwischen 1806 und 1813 zu Ehren Bonapartes in Napoleonshöhe umbenannt wurde, ohne zu wissen, dass Napoleon III. nach der Niederlage von Sedan einige Jahrzehnte später dort unter Hausarrest inhaftiert werden sollte. Er blieb dort von September 1870 bis März 1871. Eine fast verschmolzene Geschichte mit der Napoleon-Dynastie also.