PARC ARCHÉOLOGIQUE LVR DE XANTEN
Die alte römische Stadt Xanten, die an der Nordgrenze des Reiches lag und in der Antike Colonia Ulpia Traiana genannt wurde, war eine blühende Stadt, in der auf dem Höhepunkt ihrer Besetzung bis zu 10.000 Menschen lebten. Sie galt sogar als eine der wichtigsten römischen Städte in Germanien, obwohl ihre Geschichte heute weit weniger dokumentiert ist als die von Köln oder Aachen.
Geschichte von Xanten
Die Entstehung einer römischen Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt Xanten geht auf einige Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück, als Kaiser Augustus eine Großoffensive an der germanischen Front durchführte. Das zu dieser Zeit sehr dünn besiedelte, fruchtbare Gebiet unweit des Rheins wurde schnell von Legionären eingenommen, die sich dort dauerhaft niederließen. Im Laufe des ersten Jahrhunderts n. Chr. zählte das Lager in Xanten sogar zu den wichtigsten Verteidigungspunkten des Reiches. Um den rund 10.000 Legionären ein angemessenes Leben zu ermöglichen, wurden Straßen angelegt. Im Norden des Lagers wurde ein Hafen angelegt, um die Versorgung sicherzustellen, und auch viele Zivilisten kamen hierher, um hier zu leben: Händler, Arbeiter, Handwerker... Auch einige pensionierte Legionäre entschieden sich dafür, dauerhaft hier zu bleiben, was beweist, dass das Leben hier angenehm zu sein schien.
Der Aufstand des Nachbarvolkes der Bataver im Jahr 69 n. Chr. setzte die Region unter Feuer und Blut. Xanten erlitt schwere Schäden und die zivilen Einrichtungen in der Nähe des Hafens wurden zerstört. Es dauerte ein Jahr, bis neue Legionen zurückkehrten, um Frieden zu stiften. Etwa 30 Jahre später wurde die römische Kolonie Colonia Ulpia Traiana gegründet. Xanten war neben Köln die einzige Stadt in Niedergermanien, die den Status einer römischen Kolonie besaß. Der lateinische Name der Kolonie ehrt den damals amtierenden Kaiser Trajan.
Die Stadt entwickelte sich daraufhin rasant, verdoppelte schnell ihre Fläche und wurde zu einem Anziehungspunkt in diesem Teil des Reiches, der nahe am Limes lag, jener von den Römern gedachten Grenze der "zivilisierten" Welt. Es entstanden Thermen, Tempel, eine große Stadtmauer und ein Amphitheater. Die religiösen Gebäude dienten der Verehrung römischer, aber auch lokaler und althergebrachter Gottheiten.
Die Einwohner von Xanten genossen die vollen Rechte der römischen Bürger und die damit verbundenen Privilegien. Die Bevölkerung der Stadt war jedoch sehr gemischt und bestand nicht nur aus Römern, sondern auch aus Germanen, Galliern und Einwohnern aus anderen Teilen des Reiches. Latein war daher nicht die einzige Sprache, die hier gesprochen wurde. Ein großer Teil der Bevölkerung Xantens lebte vom Handwerk und von handwerklichen Berufen. Die Ausgrabungen werden zeigen, dass viele Berufe wie Bäcker, Metzger, Schmiede, Schlosser oder auch Maler an diesem Ort ansässig waren. Man muss sich eine kleine Stadt vorstellen, die voller Leben und Energie steckte und in der man vorbeikam, um Geschäfte zu machen.
Das 2. Jahrhundert gilt als das goldene Zeitalter der Xantener Siedlung. Die Pax Romana war damals in der Region sehr beliebt und die Stationierung der 30. Legion südlich von Xanten sorgte auch für Sicherheit.
Ende des 3. Jahrhunderts griffen die Franken Xanten an und beendeten die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, obwohl die Stabilität der Kolonie bereits zu Beginn des 3. Jahrhunderts durch Bedrohungen innerhalb und außerhalb des Reiches beeinträchtigt worden sein dürfte. Von da an schrumpfte die Fläche der Stadt und man schützte sich hinter neuen Mauern, die von etwa 40 Türmen flankiert wurden.
Am Ende des Römischen Reiches ließen sich die Franken dauerhaft in der Region nieder, ohne jedoch die alte Stadt Xanten zu besetzen. Sie verfiel und wurde nicht mehr bewohnt.
Der archäologische Park von Xanten
Obwohl viele der antiken Gebäude vor allem im Mittelalter abgerissen wurden, um die Steine wiederzuverwenden, ermöglichte die Aufgabe der Stadt den Archäologen, ein sehr realistisches Bild von Xanten zur Zeit der Römer zu erhalten.
Ab 1975 wurden die ersten Anlagen des archäologischen Parks angelegt, die einen spannenden Einblick in die Vergangenheit der Region ermöglichen. Die Besucher strömen nach Xanten, um die beeindruckenden Rekonstruktionen der antiken Monumente zu sehen. Man kommt nicht hierher, um die Überreste einer archäologischen Stätte im eigentlichen Sinne zu entdecken. Zu den beeindruckendsten Rekonstruktionen gehören die Stadtmauern und Zugangstore, das Amphitheater, der Hafentempel sowie ein Gasthaus und Handwerkerwerkstätten. Die imposante Größe der Gebäude erinnert an die Bedeutung, die die Stadt vor 2000 Jahren gehabt haben muss. Entlang des Rundgangs befinden sich Pavillons, in denen Modelle willkommene Erklärungen liefern.
Der Archäologische Park ist ein lebendiger Ort, da hier zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, von Konzerten bis hin zu historischen Rekonstruktionen.
Es werden regelmäßig Ausgrabungen durchgeführt, die den Besuchern nach und nach die Geheimnisse von Colonia Ulpia Traiana enthüllen.
Seit 2008 ergänzt ein Museum den Park, das in einem riesigen, kühnen modernen Gebäude untergebracht ist. Die Überreste der Xantener Thermen sind dort ebenso zu entdecken wie die sehr reichhaltigen Dauerausstellungen, die uns in das lokale römische Leben zurückversetzen. Die moderne Museographie ist dort wirklich gelungen.
Wussten Sie schon? Diese Stellungnahme wurde von unseren professionellen Autoren verfasst.
Buchen Sie die besten Aktivitäten mit Get Your Guide
Meinungen der Mitglieder zu PARC ARCHÉOLOGIQUE LVR DE XANTEN
Die nachstehenden Bewertungen und Meinungen geben die subjektiven Meinungen der Mitglieder wieder und nicht die Meinung von Le Petit Futé.