SCHLOSS HOHENTUEBINGEN - CHÂTEAU HOHENTUEBINGEN

Wenn man die Burgsteige hinaufgeht, fällt einem sofort das imposante Portal der Burg ins Auge. Auf dem Giebel stehen ein Landsknecht mit einem Gewehr und ein Soldat mit einem Schwert Wache. Der Innenhof stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das Ensemble aus Stadtmauer und Türmchen ist ein schöner Ort zum Spazierengehen. Mehrere Fachbereiche der Universität haben heute ihren Sitz innerhalb der Festung.

Die Anlage, die wie ein Adlerhorst auf dem Gipfel von Tubbingen installiert ist, bietet einen herrlichen Panoramablick auf die darunter liegende Stadt. Die Burg beherbergt das Museum Schloss Hohentubingen, das aufgrund seiner umfangreichen Sammlungen einen Besuch wert ist. Dieses ethnografische und archäologische Museum vereint die Abteilungen, die sich auf die Frühgeschichte, also ab der Jungsteinzeit, das klassische Altertum, das alte Ägypten und den Nahen Osten spezialisiert haben. Der übersichtliche Besuch im Schloss ist sehr angenehm, und die Umgebung bringt die ausgestellten Werke besonders gut zur Geltung. Sein Juwel? In einem Saal, der der figurativen Kunst gewidmet ist, wurde in der Vogelherd-Höhle ein kleines Pferd ausgegraben, das aus Mammutelfenbein geschnitzt wurde. Dieses wunderschön geschnitzte kleine Wunderwerk stammt aus der Zeit von minus 40.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung. Es handelt sich um ein außergewöhnliches Kunstwerk. Auch andere prächtige Stücke aus der Vorgeschichte sind sehr gut zur Geltung gekommen. Es gibt Schmuck und kleine Flöten, die ebenfalls aus Elfenbein geschnitzt sind, und andere faszinierende Tierfiguren. Diese Stücke spiegeln die Geschicklichkeit der damaligen zeitgenössischen Künstler wider. Die Werke stammen aus Höhlen, die in der Schwäbischen Alpenkette in Bayern entdeckt wurden. Das gesamte Ensemble gehört mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der Abteilung, die dem alten Ägypten gewidmet ist, wird die restaurierte Mastaba (Grabstätte) von Sheshemufer III. hervorgehoben, die mit wunderschönen Basreliefs geschmückt und sehr sehenswert ist. In der Abteilung, die den Zivilisationen Mesopotamiens gewidmet ist, sind schöne Stelen und Tafeln ausgestellt, die mit der Keilschrift von Summer, die auf 3000 v. Chr. datiert wird, beschriftet sind. Ein wirklich interessantes Museum.