PURA TANAH LOT

Der Pura Tanah Lot ist einer der sieben Meerestempel auf der Insel der Götter und sicherlich einer der meistbesuchten. Er schützt Bali vor bösen Geistern, die aus dem Meer kommen könnten.

In einer erhabenen und romantischen Umgebung bestaunt man die Schönheit des Ortes vor allem zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs. Der auf einem Felsvorsprung gelegene Tempel ist während der Flut zweimal am Tag von der Insel abgeschnitten. Vom Meer ausgewaschene Höhlen am Fuße des Felsens verleihen ihm noch mehr Charme und einen mystischen Charakter.

Die Legende besagt, dass der Hohepriester von Ostjava, Nirartha, von der Schönheit des Ortes ergriffen war und beschloss, den Tempel an dieser Stelle errichten zu lassen. Es stimmt, dass die Küste mit ihren Felsen und den tosenden Wellen einen wilden Anblick bietet, der den wunderschönen Tempel noch besser zur Geltung bringt. Der winzige Tempel wurde auf einem Felsen errichtet, der aus dem Wasser ragt und einst durch eine natürliche Brücke mit dem Land verbunden war. Diese Brücke wurde bei einem Sturm pulverisiert. Mit seinen Türmen und schwarzen Duk-Dächern erscheint der Tempel bei Sonnenuntergang wie ein Schattenriss und erhält ein atemberaubendes Relief. An diesem Ort überflutet die Sonne - wie in Kuta - mit ihren intensiv roten, manchmal fuchsienrosa Farben, die das Schauspiel magisch machen. Fotografen erfreuen sich jeden Abend daran. Der Tempel wurde auf einer Süßwasserquelle errichtet, die aus einem großen Felsen entsprang. Auch heute noch ist der einzige Altar, zu dem die Besucher Zugang haben, diese kleine Höhle, aus der das Wasser sprudelt. Diese Quelle des Lebens wird für rituelle Zwecke genutzt. Ständig segnen dort Tempelpriester die Gläubigen und Besucher gegen eine Spende. Nach dieser kleinen Reinigungszeremonie begeben sich die Touristen auf die Terrasse mit Blick auf das Meer, die über eine Allee zu erreichen ist. Hier haben sich Bars niedergelassen, in denen man an einem Getränk nippen kann, während man beobachtet, wie die Sonne die Merus (schwarze Holztürme mit Strohdach) des Tempels, der auf einem Felsen klebt, streichelt und dann hinter ihrer grazilen Silhouette verschwindet. Trotz des Touristenansturms hat Pura Tanah Lot seine Magie bewahrt und bringt einmal mehr das Paradoxon zwischen Tourismus und Tradition zum Ausdruck, das die Insel der Götter bewohnt. In den zahlreichen Warung und Restaurants, die den Komplex bevölkern, kann man gut essen, denn rundherum hat sich ein wahres "Touristendorf" gebildet. Sie müssen einen guten Kilometer durch Souvenirläden gehen, bevor Sie das Meer und den Tempel selbst erreichen. Das ist ein bisschen schade ...