MEMORIAL DA AMÉRICA LATINA

Ein beeindruckender Kulturkomplex von Oscar Niemeyer, in dem temporäre und permanente Ausstellungen und andere kulturelle und wissenschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Das 1989 eröffnete Institut hat die Aufgabe, Brasilien mit anderen lateinamerikanischen Ländern in Verbindung zu bringen. So wurde zunächst das Lateinamerikanische Institut mit 10.000 bibliografischen Werken gegründet.

Niemeyer entwarf sechs kurvenförmige Gebäude, die um zwei Plätze herum angeordnet sind, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Dazu gehören der Salon de Atos, die Bibliothek, die Galerie Marta Traba (mit zwei Ausstellungsräumen), der Pavillon der Kreativität (mit einer Sammlung von 4000 Werken brasilianischer und lateinamerikanischer Volkskunst), das Auditorium Simon Bolivar und ein Studienzentrum.

Das Denkmal verfügt über eine 7 m hohe Statue, Die Hand (Mão), von Niemeyer, die das Hauptsymbol des Denkmals ist. Die Karte des Kontinents ist rot bemalt, um an das Blut zu erinnern, das in der Unterdrückung und den Leiden der lateinamerikanischen Geschichte vergossen wurde.

Der gesamte Komplex wurde so gestaltet, dass er sich in die Landschaft einfügt und von den Paulistas im Alltag besucht wird. Die Praça do Sol (oder Praça civica) wurde für kulturelle Veranstaltungen mit 40.000 Besuchern konzipiert, während die Praça da Sombra 160 Palmen aufweist. Hier fanden zahlreiche kostenlose Konzerte statt, unter anderem von Mercedes Sosa, Caetano Veloso oder Tom Jobim. Seit 2006 ist das Memorial Gastgeber des lateinamerikanischen Filmfestivals von São Paulo.