NAVY ISLAND

Das 25 Hektar große Eiland hatte schon mehrere Existenzen: Marinestützpunkt, privater Rückzugsort eines Hollywood-Milliardärs (Errol Flynn) und später ein Hotelkomplex. Ursprünglich hieß die Insel Lynch Island, nach einem Gouverneur, dem sie als Dank für seine Dienste für die englische Krone geschenkt worden war. Sie wurde zur Navy Island, als das erste Kontingent britischer Seeleute dort landete, um die Streitkräfte zu unterstützen, die damals in Fort George auf dem Tichfield Hill auf der anderen Seite der Bucht stationiert waren. Die Insel wurde 1728 in ein Militärkrankenhaus umgewandelt. Die Geschichte von Navy Island ist auch mit der Geschichte der Brotfrucht verbunden, die Kapitän William Blight von den Pazifikinseln mitgebracht hatte. Die 350 Pflanzen, die er aus Tahiti mitbrachte, wurden auf Navy Island angelandet und später in den Botanischen Garten von Bath gebracht. Von allen vergessen, sollte Navy Island zu neuem Ruhm und Prestige gelangen, als sich der Hollywood-Schauspieler Errol Flynn, ein großer Segler, 1940 in die Insel verliebte, als er von einem Sturm hierher umgeleitet wurde. Er kaufte die Insel, um sie zu seinem Lieblingsrefugium zu machen, weit weg vom Stress der Studios. Er war es, der die Fahrt auf dem Rio Grande mit einem Bambusfloß populär machte und sogar ein Floßrennen auf dem Fluss organisierte. Als er Anfang der 1960er Jahre starb, wurde die Insel von seiner Familie weiterverkauft und wechselte mehrmals den Besitzer. Dann kaufte der Staat die Insel, die nun leer ist. Sie kann von den Ufern aus betrachtet werden, die nur einen Katzensprung von Port Antonio entfernt sind.