AMALIENBORG SLOTSPLADS

Der Königsplatz ist Teil eines Gestaltungsprojekts, das König Frederik V. 1749 anlässlich der Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der Machtübernahme durch die Oldenburger Dynastie in Auftrag gegeben hatte. Der Günstling des Königs, Graf Moltke, wurde mit der Aufsicht über das Projekt beauftragt, das dem Baumeister Nicolai Eigtved anvertraut wurde. Der von vier Palästen flankierte Platz mit achteckigem Grundriss wurde durch zwei rechtwinklige Achsen geteilt, die sich zum Amalie-Gade-Tor und zum Frederiks-Gade-Tor öffneten. Das Projekt umfasste auch die Marmorkirche und das Reiterstandbild des Königs. Somit war die gesamte Macht in diesem Palast vereint!

Der erste Palast, der fertiggestellt wurde, war der Christian-VII-Palast oder Moltke-Palast (nach seinem ersten Besitzer benannt) an der Südwestecke der Frederiksgade. Er wurde von Eitgved selbst entworfen, der auch die Dekoration des Großen Saals übernahm, eines der schönsten Beispiele für Rokoko-Interieurs überhaupt. Nach dem Tod des Architekten richtete sein Nachfolger, der Franzose Nicolas-Henri Jardin, den Großen Saal für Bankette ein. C.F. Harsdorff verwandelte es in eine königliche Residenz. Seit 1885 empfängt der wunderschön restaurierte Palast die offiziellen Gäste der königlichen Familie, es werden Empfänge veranstaltet und die Öffentlichkeit kann ihn im Rahmen von Führungen besichtigen.

Der Palast von Christian VIII. (oder Leventzau-Palast) nimmt die nordwestliche Seite des Platzes ein. Lauritz von Thurah vollendete nach dem Tod von Eitgved die Bauarbeiten, wobei er sich an die Pläne seines Rivalen hielt. Er wurde von Niciolai Abildgaard im Empirestil eingerichtet und beherbergt heute das Amalienborg-Museum, in dem die Königliche Schmuck- und Kostümsammlung ausgestellt ist, die die Herrscherfamilie seit ihrem Regierungsantritt zusammengetragen hat.

Gegenüber, in der nordöstlichen Ecke, befindet sich der Palast von Frederik VIII (oder Brockdorff-Palast), der ebenfalls von Lauritz von Thurah fertiggestellt wurde. Er wurde eine Zeit lang den Seekadetten zugeteilt, bevor er Mitglieder der königlichen Familie beherbergte. Königinmutter Ingrid lebte dort bis zu ihrem Tod im September 2000. In den Jahren 2009-2010 wurde eine umfassende Restaurierung durchgeführt, sodass der derzeitige Kronprinz mit seiner ganzen kleinen Familie dort einziehen konnte.

Der südöstlich gelegene Palast von Christian IX. (auch Løvenskiold-Palast oder Schack-Palast genannt) wurde von Philip de Lange im Stil des Louis XVI. fertiggestellt. Hier fand die königliche Familie 1794 Zuflucht. Nach der Umgestaltung durch Harsdorff residierte hier zwischen 1863 und 1906 König Christian IX. Er wurde als "Schwiegervater Europas" bezeichnet und verheiratete hier seine drei Töchter mit europäischen Monarchen. Heute ist es der Wohnsitz von Königin Margrethe II.