DER WASSERFALL AUF DEM BERG TONKPI

Wenn es nur einen Grund gäbe, nach Man zu kommen, könnte es der wunderschöne Ypou-Wasserfall am Eingang des Dorfes Zadepleu und sein erfrischendes Naturschwimmbad sein. Der Hügel, der den Vegetationsschrein beherbergt, aus dem die Wasserfälle fließen, ist mit Maniok-, Mais- und Kaffeeplantagen übersät, und wenn man weitergeht, erhebt sich der Weg allmählich über die Senke, in der Man liegt. In der Ferne wacht La Dent als Schutzengel über die Stadt, deren mineralische Aggressivität im Gegensatz zu den sanften Kurven der anderen mit Wald bedeckten Berge steht. Die zackigen Gipfel der Berge scheinen den umherziehenden Wolken das alleinige Recht auf einen ständig wechselnden Himmel streitig zu machen. Die friedliche Sanftheit des Anblicks erinnert an japanische Drucke, die von einem verträumten Künstler mit Meisterhand gezeichnet wurden. Der Eindruck wird noch verstärkt, wenn man nach einem bescheidenen Tribut an die Wächter des Wasserfalls über eine steile Steintreppe mit ungleichmäßigen Stufen in die Schlucht gelangt, die in das Halbdunkel eines unberührten Waldes mit riesigen, schützenden Bambushainen führt. Die Erschließung dieses schönen Ortes ist Pierre Kipré zu verdanken, einem Historiker, Lehrer und Forscher sowie ehemaligen Bildungsminister. Er wohnte damals auf dem Gipfel des Tonkoui-Bergs und ließ genau diese Treppe bauen, damit die Menschen in den umliegenden Dörfern zunächst Zugang zu dieser Trinkwasserquelle hatten.
Wenn Sie an diesem Ort angekommen sind, erwartet Sie ein zauberhafter Ort. Selbst die Ivorer, die dem Tourismus sonst eher abgeneigt sind, reisen gerne aus Abidjan an, um die friedliche Kühle zu genießen und die Schönheit des Ortes zu bewundern. Besonders die jungen Manois kommen in ihrer Freizeit gerne hierher, um zu baden. Der Wasserfall, der aus einem Fluss mit variabler Fließgeschwindigkeit entspringt, fließt etwa 20 m hoch in einer idyllischen Umgebung, in der sich Vogelgezwitscher und glucksendes Wasser harmonisch miteinander verbinden. Seine Besonderheit: Hier gibt es keinen direkten, sprudelnden Wasserfall. Der Wasserfall stürzt über lange, flache Steine hinab, die in Schichten angeordnet sind und eine natürliche Treppe für das Wasser bilden. In der Trockenzeit ist er logischerweise weniger majestätisch, wenn der Fluss an Geschwindigkeit verliert. Neben dem Wasserfall, den Bächen, natürlichen Pools und verschiedenen Einrichtungen beherbergt der Ort viele spektakuläre Bäume und eine Vielzahl von Schmetterlingen und Libellen, die von der Feuchtigkeit und der Kühle des Unterholzes angezogen werden.