CLONMACNOISE

Jahrhundert als Zentrum des Wissens etabliert. Der Klosterkomplex von Clonmacnoise war eine Universität, bevor er mehrmals hintereinander von verschiedenen Invasoren (von den Normannen bis zu Cromwells Truppen) zerstört wurde.

Zu den zahlreichen Überresten gehört das Schriftkreuz (10. Jahrhundert) - vor einer der Vorhallen -, das mit dem Kreuz in Monasterboice nicht unähnlich ist. Auf der am besten erhaltenen Seite sind die Tafeln von zwei Wächtern zu sehen, die einander gegenüberstehen und das Grab bewachen. Darüber die Verhaftung Jesu und der Verrat des Judas, selbst, darüber die Kreuzigung: Christus am Kreuz wird durch die Form des Kreises und des Kreuzes in einen Rahmen gezwungen, der die Proportionen der Gliedmaßen verzerrt; die Beine sind im Vergleich zu den Armen, die selbst hier die Idee des Opfers, der Hingabe und des Leidens zu verkörpern scheinen, eigentümlich kurz. Die beiden Soldaten (der Schwamm und die Lanze), die auf den Rundbögen ruhen, sind von lächerlicher Größe... Unter dem horizontalen Arm des Kreuzes ist auf der einen Seite die geöffnete Hand Gottes mit zwei Gesichtern, die von zwei Schlangenfischen umschlungen werden, und auf der anderen Seite die Katze aus der keltischen Mythologie zu bemerken.

Ein weiteres Kreuz (9. Jahrhundert), das ziemlich verwittert ist, lässt nur schwer eine Kreuzigung erkennen. Das dritte Kreuz (von dem nur noch der Pfeiler übrig ist) lässt eine verschwundene und weit entfernte Schönheit erahnen: Spiralmotive, die sich zu Tieren oder Schlangen und menschlichen Figuren entfalten. Auf der dem Fluss zugewandten Seite finden sich die Spiralmotive wieder, die von einer neolithischen Kunst hätten stammen können.