MURALS & PEACE WALLS
Die westlichen Stadtteile Belfasts wurden von den Unruhen sehr hart getroffen und die Stigmata zeugen noch heute davon. Es gibt zahlreiche Wandmalereien zu Ehren der kämpfenden Einheiten (IRA für die Republikaner, UVF/UDA für die Unionisten) und die großen politischen Persönlichkeiten werden verherrlicht. Besonders viele finden sich in den Vierteln Falls Road (katholisch) und Shankill Road (protestantisch), die aneinander grenzen und durch eine riesige Peace Line-Mauer entlang des Cupar Way getrennt sind, um die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften einzuschränken. Entlang der gesamten Strecke sind Grenzübergänge eingerichtet, und die Türen können bei Bedarf von den Behörden wieder geschlossen werden. Diese Art von Schnittstelle ist in den Randbezirken von Belfast weit verbreitet, aber hier ist das Beispiel wieder einmal am eindrucksvollsten.
Eine weitere besonders beeindruckende Mauer befindet sich im Osten von Belfast und trennt das katholische Viertel Short Strand von den weitläufigen protestantischen Gebieten in diesem Teil der Stadt. Die winzige unionistische Sackgasse Cluan Place ist übrigens ziemlich traurig und buchstäblich eingemauert, um zu verhindern, dass ihre Bewohner mit den Republikanern in Kontakt kommen.
Die beste Möglichkeit, dieses politische Erbe, das mal gewalttätig, mal friedlich und zukunftsorientiert ist, zu entdecken, besteht darin, eine der berühmten schwarzen Droschken für eine geführte Tour auszuleihen. Wenn Sie sich jedoch zu Fuß auf den Weg machen wollen, ist es am einfachsten, im Stadtzentrum zu starten und zuerst in die Falls Road, die republikanische Hauptverkehrsader, einzubiegen. Der Divis Tower markiert den Eingang des Viertels. Diese Brutstätte des republikanischen Widerstands wurde von den britischen Truppen besonders streng bewacht, so dass in den 1970er Jahren auf der Spitze des Divis Towers ein militärischer Beobachtungsposten stand. Auf dem Höhepunkt des Konflikts war er nur per Hubschrauber erreichbar...
Weiter hinten sind die Wandmalereien zwischen Percy Street und Northumberland Street von hoher Qualität. Wenn man weitergeht, kommt man am Garden of Remembrance zu Ehren der IRA-Freiwilligen vorbei, und an der Ecke zur Sevastopol Street kann man die Gemälde der Hungerstreikenden auf der Falls Road Library sowie ein riesiges Porträt der Ikone Bobby Sands auf dem Gebäude der Sinn Féin Partei sehen. Wenn man in die Clonard Street einbiegt, gelangt man zum Clonard Monastry und dann zu einem weiteren Denkmal, das die Toten der Troubles ehrt, in der Bombay Street.
Um die Stimmung komplett zu ändern, müssen Sie in Richtung des protestantischen Viertels in der Shankill Road gehen. Hier gibt es keine irischen Flaggen mehr, sondern Union Jacks und Standarten von bewaffneten Gruppen wie der UVF. Wenn Sie die Shankill Road hinaufgehen, werden Sie viele Wandgemälde sehen, die den paramilitärischen Gruppen der Unionisten huldigen. Sie erinnern an die Kämpfe, aber auch an die Toten. An der Ecke zur Crimea Road ist eine mit Porträts der Königin bedeckte Fassade fast schon erfrischend im Vergleich zu den vielen Bildern von Soldaten und Bewaffneten auf den anderen Schaufenstern. An der Kreuzung zur Argyle Street erinnert ein Denkmal an die Opfer eines IRA-Anschlags. Wenn man die Northumberland Street wieder hinunter zur Falls Road geht, kommt man wieder an Toren und der Mauer vorbei und sieht dabei zahlreiche Wandmalereien beider Seiten. Anschließend gelangt man leicht ins Stadtzentrum. Nordirland wird heute als ein kreativer Raum unter freiem Himmel dargestellt. Seit den 1960er Jahren und der Entstehung dieser Ausdrucksform wurden in Belfast und Derry fast 2.000 Wandmalereien gezählt.
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