CHIESA DEL GESÙ

Die Kirche wird oft zu Unrecht übersehen und ist ein sehr schönes Beispiel für die genuesische Barockarchitektur. Sie wurde zwischen 1589 und 1606 auf der Ostseite der Piazza Matteotti zwischen dem Herzogspalast und der Porta Soprana errichtet. Sie steht an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem ⁶. Jahrhundert und zeigt durch ihre Umgestaltung sowohl innen als auch außen den genuesischen Barockstil von seiner schönsten Seite. Die schlichte, strenge Fassade mit den Statuen der Heiligen Ambrosius und Andreas wird von einer opulenten barocken Innenausstattung abgelöst. Eine Fülle von polychromem Marmor, Fresken, vergoldetem Stuck und Basreliefs lässt den Besucher in den Geist der Gegenreformation eintauchen. Die Gründung der Kirche am Ende des ¹⁶. Jahrhunderts ist mit der Ankunft der Gesellschaft Jesu in der Stadt verbunden, die von Andrea Doria, dem damaligen Oberhaupt der Republik Genua auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes, ausdrücklich beim Papst beantragt wurde. Große Künstler waren an der Dekoration beteiligt: Rubens schuf das prächtige Altarbild des Hauptaltars, das die Beschneidung Christi darstellt, sowie das Wunder des Ignatius von Loyola, ein meisterhaftes Werk im linken Querschiff, das allein schon einen Besuch rechtfertigt. Die Seitenkapellen, die jeweils einer aristokratischen Familie der Stadt gehören, sind ebenso reich verziert. Zu den Höhepunkten gehören eine Kreuzigung von Simon Vouet und die Himmelfahrt der Jungfrau Maria von Guido Reni. Eine beeindruckende Kuppel, die sich zum Himmel hin zu öffnen scheint, bedeckt das Kirchenschiff und das mittlere Querschiff.