MUSEO DI SANT'AGOSTINO

Das Museum befindet sich im ehemaligen Kloster St. Augustinus, das für sein seltenes Beispiel eines dreieckigen Kreuzganges bekannt ist (in Wirklichkeit fehlte der Platz für einen quadratischen Kreuzgang). Es beherbergt die bedeutendste Skulpturensammlung Liguriens aus dem 10. bis 18. Jahrhundert. Der Komplex wurde im letzten Krieg durch eine Bombardierung zerstört und anschließend wieder aufgebaut und eingerichtet, um Kunstwerke aus den schönsten Kirchen Genuas aufzunehmen. Zu den Glanzstücken gehört das verblüffend realistische Grabmal für Margarete von Brabant von Giovanni Pisano (14. Jahrhundert), ein Meisterwerk, das alles ist, was von dem Grabmal übrig geblieben ist, das Kaiser Heinrich VII. zum Gedenken an seine junge Frau errichten ließ. Auch das Grabmal des Dogen Simon Boccanegra (15. Jh.), einer genuesischen Persönlichkeit, die in einer schönen Oper von Verdi gefeiert wurde, sollte man sich nicht entgehen lassen. Dann Pierre Pugets Raub der Helena (17. Jh.), der lebendig zu sein scheint, so sehr bewegt sich die arme Helena mit allen Gliedern. Und schließlich ein beeindruckender siegreicher David (16. Jahrhundert), der mit einer festen Faust den enthaupteten Kopf von Goliath hält. Die Sammlung wird durch eine Abteilung ergänzt, die der sakralen Malerei der ligurischen und lombardischen Primitiven gewidmet ist, sowie durch eine weitere, die den Azulejos gewidmet ist, den portugiesisch inspirierten, bemalten Keramikscherben, die einst die genuesischen Wohnhäuser schmückten. Auf dem Dach des Glockenturms der Kirche Sant'Agostino, die heute nicht mehr geweiht ist, sind noch einige davon zu sehen, was heutzutage in der ligurischen Hauptstadt eher selten ist.