GRAND SÉRAIL

Vom Riad el-Solh-Platz aus hat man einen perfekten Blick auf den Großen Serail. Als Sitz des Premierministers handelt es sich um einen streng gesicherten Bereich. Das Gebäude kann nicht besichtigt werden. Man muss sich mit den Außenfassaden begnügen.

Die Geschichte dieses Monuments beginnt im Jahr 1840. Mit Hilfe der Briten stellten die Osmanen nach dem Sieg über die Ägypter unter dem Kommando von Ibrahim Pascha ihre Herrschaft über Beirut und Syrien wieder her. Unter den Ägyptern bezeichneten die Beiruter den Hügel als Al-Thakanat (die Kasernen), weil Ibrahim Pascha dort ab 1831 sein Lager und seine Kasernen errichtet hatte.

1840 interessierten sich die osmanischen Behörden für den Ort, um ein Gebäude zu errichten, das als Hauptquartier für die Militär- und Zivilverwaltung dienen sollte. Das neue Gebäude wurde dann zum Sitz der osmanischen Gouverneure. Es wurde Al-Kichlah genannt, was auf Türkisch "Garnison" bedeutet.

Als 1887 das Wilayat Beirut ausgerufen wurde, wurde das Gebäude nach und nach als Wilayat-Sérail bezeichnet, später als Le Grand Sérail, um es von der Petit Sérail nördlich des Place des Martyrs zu unterscheiden.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Abzug der Osmanen war die Große Serail bis April 1941 der Sitz des französischen Hochkommissariats von Gouraud bis Helleu.

Danach zog Bechara Al-Khoury als erster Präsident der Republik nach der Unabhängigkeit des Libanon dort ein, bevor er in die Präsidentenresidenz Kantari (zwischen dem Stadtzentrum und Hamra) umzog. Der Große Serail wurde daraufhin zum Regierungssitz. Nachdem er während des Bürgerkriegs bombardiert wurde, wurde er 1998 renoviert.