LA KAÏSSARIYÉ
Nördlich des Serails von Emir Youssef Shéhab befindet sich ein großes Steingebäude (Kaissariye), in dem früher der Seiden-Souk untergebracht war. Das Gebäude wurde 1595 unter der Herrschaft von Fakhreddine II. errichtet und war dem Seidenhandel gewidmet, der damals eine blühende Industrie in der Region war. Vom 18. bis 19. Jahrhundert waren die umliegenden Terrassen mit weißen Maulbeerbäumen bewachsen, die den Seidenraupen als Futter dienten, und die Weberei war einer der blühenden Wirtschaftszweige in Deir el-Qamar. Die Handwerker stellten reiche, mit Gold- und Silberfäden verzierte Stoffe her, die von drusischen Würdenträgern sehr geschätzt wurden. Die Kaissariye mit ihrem offenen Hof, dem zentralen Wasserbecken und den Geschäften entspricht der klassischen Anordnung der Khans oder Karawansereien aus der Zeit der Mamluken und Osmanen. Hinter diesem Gebäude, wenn man die kleine Gasse hinaufgeht, befinden sich die ehemalige Jesuitenschule und eine alte Synagoge, die vermutlich im 17. Jahrhundert für die israelitische Gemeinde der Stadt erbaut wurde. Letztere wurde während des Bürgerkriegs verwüstet. In ihr sind keine israelitischen Hinweise erhalten. Heute dient sie als Studienraum des französischen Kulturzentrums.
Der 1616 erbauteKharj ("Sold"), deran die Kaïssariye angrenzt, wurde unter Fakhreddine II als Munitionslager und Kaserne und unter Baschir III Schehab (1840-1842) als Lebensmittellager genutzt. Nachdem die Stadt Deir el-Qamar der französischen Botschaft des Libanon einen Teil dieser schönen Räumlichkeiten geschenkt hatte, zog das französische Kulturzentrum 1992 in den ersten Stock des Kharj. Das Zentrum ist unter der Woche geöffnet und lohnt einen kurzen Besuch.
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