BASILICA SAN PIETRO

Am Ende des Borgo XX Giugno, in der Nähe des Tors San Costanzo, befindet sich ein äußerst seltenes Exemplar einer Kirche aus dem Jahr 1000, deren ursprüngliche Struktur noch gut erhalten ist. Von außen kann man den prächtigen Glockenturm mit Turmspitze sowie einen eleganten, von Arkaden umgebenen Hof aus dem 17. Jahrhundert bewundern, während der Innenraum mit basilikalem Grundriss, drei Schiffen und antiken Säulen bedeutende Gemälde von Perugino, Guido Reni, Aliense (Antonio Vassilacchi) und dem Guercino beherbergt. Die majestätische und feierliche Basilika birgt wahre Kunstschätze, die gut und gerne in einem Museum hätten stehen können. Im Mittelschiff ist eine wertvolle Kassettendecke zu sehen, ein Werk von Benedetto di Montepulciano (16. Jh.).

Der mittelalterliche Obstgarten (orto medievale) neben der Kirche, der vor einigen Jahren nach dem Wissen der Benediktinerinnen neu angelegt wurde, ist ebenfalls wunderschön und lädt zum Flanieren ein. Die Gestaltung dieser Klostergärten im Mittelalter orientierte sich am Garten Eden... Der deutsche Historiker Ferdinand Gregorovius, der sich auf die mittelalterliche Geschichte Roms spezialisiert hat, schrieb in seinem Bericht Spaziergänge in Italien über die Basilika San Pietro: "Ihre Kirche, eine schöne Basilika mit alten Granitsäulen, wird als das wertvollste Juwel der Stadt angesehen und ist ein wahres Museum der umbrischen Malerei. Sie enthält herrliche Gemälde von Perugino, Orazio Alfani, Doni, Lo Spagna und anderen Meistern sowie wertvolle Kopien der Werke von Perugino und Raffael, die von Sassoferrato angefertigt wurden".