BASILICA SAN DOMENICO

Dieses großartige Gebäude im schmucklosen gotischen Stil wurde in mehreren Phasen von 1300 bis 1458 errichtet und im 17. Jahrhundert von dem Barockarchitekten Carlo Maderno umgebaut und restauriert. Sehenswert ist der dreischiffige Innenraum, der ebenso weitläufig wie streng und feierlich ist, mit dem Rosenkranzaltar (von Agostino di Duccio), der Orgel aus dem 18. Jahrhundert und dem Grabmal von Papst Benedikt XI, der 1304 starb (einer Legende zufolge wurde er durch Feigen vergiftet, die König Wilhelm von Nogaret geschickt hatte, doch diese Geschichte wurde nie verifiziert). Die Apsis wird durch ein riesiges Fenster mit verzierten Glasfenstern erhellt. In der Basilika sind Statuen und prestigeträchtige Werke lokaler Künstler erhalten. Unter diesen ist der hölzerne, ausgehöhlte Chor besonders sehenswert.

Der Glockenturm, der von Gasperino di Antonio im 15. Jahrhundert errichtet wurde, weist zwei Reihen großer gotischer Fenster auf, die einst mit Marmorgirlanden geschmückt waren. Er überragt die Stadt und ist ein Erkennungszeichen von Perugia.

Im architektonischen Komplex von San Domenico beherbergen die beiden Kreuzgänge und das Kloster heute das Staatsarchiv und das Archäologische Nationalmuseum von Umbrien.

Ein neues Museum neben der Sakristei, das Papst Benedikt XI. gewidmet ist, dem zweiten Papst, der aus dem Dominikanerorden hervorging und am 24. April 1736 von Papst Clemens XII. seliggesprochen wurde, wurde im Jahr 2019 eröffnet. Der 1240 in Treviso geborene Nicolas Boccasini wurde unter dem Namen Benedikt XI. zum Papst gewählt und war von 1303 bis 1304 der 194. Papst der katholischen Kirche. Nachdem er einige Monate in Rom verbracht hatte, beschloss er, sich in Perugia niederzulassen.